POP LEVI – Never Never Love


Regenbogengobblin beim Gummitwist gestürzt!



Der Trickser aus UK (der ehemals mit SUPER NUMERI und LADYTRON „gearbeitet“ hat) mischt allzu gerne psychedelische Motive, Glamrock-Fetzen, sublime Poptöne, Elektro und Rock zu einem zuckersüßen Indie-Cocktail. Man stelle sich nur einen dieser nervigen 70ies Discoknaller vor, der mit LED ZEPPELIN gekreuzt wurde. Heraus kommt der Opener ‚Wannamamma‘.
Die Kühnheit dieser ikonenlastigen Verquickung ist unmittelbar verblüffend und verwirrend und schafft jenen „So-Schlecht-Dass-Es-Schon-Wieder-Geil-Ist“-Effekt. Nach ein paar weiteren Minuten in Bubblegumcountry, in denen die Demontage der Popkultur erprobt wird, wird die Kühnheit zur Dreistigkeit und läuft dünn ins Belanglose.

Vielleicht versucht POP LEVI, einem Alchemisten gleich, schnödes Metall in Gold zu verwandeln. Vielleicht ist er auch ein Visionär, der sich auf der Suche nach dem Geheimnis unserer Welt durch dessen Abfälle wühlt. Vielleicht findet dieser Mann, der einst behauptete, sein Songwriting durch die okkulten Praktiken zu verfeinern, Verbindungen und ungeahnte Korrespondenzen zwischen musikalischen Formen, die sich bisher aus gutem Grund gegenseitig ausgeschlossen haben.
Folglich wären in POP LEVI’s Kosmos die BAY CITY ROLLERS die Definition des Dub, THE JAM würden SPRINGSTEEN mit seinen eigenen Waffen schlagen und RICK ASTLEY wäre der neue NICK LOWE. Das alles ist durchaus möglich in der kleinen Welt eines Performers, der zusätzlich zu seinem übersinnlich inspirierten Songwriting auch noch erklärt, einen gigantischen Kultus auslösen zu wollen.

Oder aber er erlaubt sich einfach nur einen Heidenspaß mit uns.
Währendessen zurück auf Mutter Erde…

Mit der emotionalen und spirituellen Tiefe einer Stechmücke stolziert, schmollt und purzelbaumt sich POP LEVI durch 13 Stücke, gleich einem hyperaktiven Kind im Rausch seines selbstbezogenen Geplappers. Gerade als man denkt, es könnte unmöglich schlimmer werden, dusseliger oder gekünstelter, kommt der blauäugige Reggae-Quatsch ‚Mai’s Space‘ um die Ecke, der klingt wie CHER auf Helium.
Wenn Popmusik dazu gemacht ist, ein Einwegprodukt, trivial und leicht zu vergessen zu sein, dann ist dieses Album ein Triumph.

POP LEVI
Never Never Love
(Counter Records/ Rough Trade)
VÖ: 11.07.2008

www.poplevi.com
www.myspace.com/poplevi
www.youtube.com/poplevi
www.myspace.com/worldempireinc
www.counterrecords.com
www.roughtrade.de

Autor: [EMAIL=alexandra.wolf@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Alexandra Wolf[/EMAIL]

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