Popmonitor live // Donnerstag, 26.05.11 // NBI (Kulturbrauerei)


KREISKY (Wien) + TALKTOKILL (Berlin) live + Party mit Made Of Win And Gold DJs.

Donnerstag, 26.05.2011 // NBI (Berlin-Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee 36, U-Bhf. Eberswalder Str.) // Einlass 20 Uhr
Live:
+ Party mit Made Of Win And Gold DJs (Indie, Post Punk, New Wave, Indietronics)

[red]Vorverkauf unter

Universalkünstler André Heller bezeichnete den ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Bruno Kreisky einmal als „österreichischen Irrtum“, als „Fehler im System“. Ähnliches könnte man auch über die Band KREISKY sagen. In ihrer gesamten Art nämlich sind die vier Wiener Musiker ebenfalls ein österreichischer Irrtum – unfassbar ungut, laut und ungemütlich in ihrer Musik und in ihren Texten. Und damit in diesem traditionsgefrorenen Land und einer kaffeehäuslerischen Stadt wie Wien eigentlich schon wieder am richtigen Platz. KREISKY stehen für „Sperrigsein, Maulaufmachen, Gegenhalten, auch wenn die Gegner nicht mehr so klar und sichtbar sind“, wie De:Bug das einmal beschrieb: „Das tut not und gut“.

Mit ihrem dritten Album Trouble (VÖ 29.04.11, Buback Tonträger/Indigo) perfektionieren und verdichten KREISKY ihre Kunst der schroffen Töne und vehementen Aussagen. Sänger Franz Adrian Wenzl lässt hier aufgekratzte Charaktere zu Wort kommen, die ihr Glück nicht selten im weinerlichen Unglücklichsein finden. Gestalten, die am Zurandekommen und Funktionieren in einem längst demolierten Mainstream-Fantasia-Land erbärmlich scheitern. Wer nicht dabei sein darf, ist in dieser Welt eben dagegen. Manifest bleibt der wahnsinnige Plan, einer eigenen und irgendwie ersponnenen Fiktion des Besseren gerecht zu werden. Was außer „Trouble“ sollte das bitte bringen? Zum dringlichen Gezeter des grantigen Erzählonkels Wenzl nervöselt der durchgeknallte Sound der Vorzukunft, Glasschneidegitarren, ein Walking Bass, der das Gehen nie so recht gelernt hat und ziemlich rüpelhafte Drums. Insgesamt: ein gelungener Blechschaden – Mark E. Smith knallt Udo Jürgens von hinten ungebremst in den dunkelblauen Bentley rein –, das Ergebnis vieler lauter und leiser, großer und kleiner Kollisionen.

2005 gegründet, erspielten sich KREISKY in ihrer Heimat Österreich innerhalb kurzer Zeit den Status der definitiven band to watch. Ihr selbstbetiteltes Debüt (2007) und ihr Zweitling Meine Schuld, meine Schuld, meine große Schuld (2009) sorgten mit ihren schonungslosen Noise-Exkursionen in „die dunkle Seite der österreichischen Seele“ (Der Standard) für einigen Wirbel. Die Konzerte der Band werden regelmäßig zur hemmungslosen Grant-Messe und einer Lektion in Lautstärke. KREISKY sind Klaus Mitter (dr), Martin Max Offenhuber (g), Gregor Tischberger (b) und Franz Adrian Wenzl (voc & keys).

www.kreisky.net
www.myspace.com/kreisky
www.facebook.com/kreiskymusik

TALKTOKILL



Da sich das System der Dinge manchmal im Diffusen verirrt, fällt dem Rock’n’Roll oder seiner Neuerfindung die Rolle zu, ein sich selbst behauptendes, autarkes Chaos in der Manifestation eines in sich geschlossenen Systems zu erschaffen. Der stetigen Beschleunigung der Zeit wird ein Schwarzes Loch entgegen geworfen, in dem noch der kleinste Moment seine eigene, ihm innewohnende Ewigkeit erfährt.

Durch die Unterbrechung des chronologischen Egos wird ein stählerner Rahmen des Ich erschaffen, der sich als Fenster zur Welt aufzeigt, indem er ihr einen Mittelpunkt verleiht. TALKTOKILL kommen aus Berlin und haben sich in der Besetzung Simon Oliver (Voc&Git), Kiron (Bass) und Jimmy Stardust (Drums) 2010 gegründet.

www.myspace.com/talktokill
www.talktokill.com

www.neueberlinerinitiative.de
www.myspace.com/popmonitor.berlin
www.facebook.com/popmonitor.berlin

Fotos © Kreisky, Talktokill
Autor: [EMAIL=info@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]popmonitor.berlin[/EMAIL]

FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail