Puddle Of Mudd – Ubiquitous

Und wieder sind fünf Jahre nach Welcome To Galvania (2019) rum und PUDDLE OF MUDD haben schon wieder eine neue Besetzung. Neben Sänger WES SCANTLIN stehen jetzt MILES SCHON und MICHAEL ANTHONY GRAJEWSKI. Nach drei Jahrzehnten Rock ist nicht mehr viel zu sagen, was nicht schon auf den Vorgängern zu hören war. Und weil ihnen nichts mehr einfiel, werden nun alte Demos abgemischt vorgestellt.

Das letzte Stück von Ubiquitous ist „Poke Out My Eyes“, nämlich das älteste von 1994, das noch komplett in der damaligen Grunge-Welle mitklingt, aus der Puddle of Mudd hervorgingen. Dazu kam später das obligatorische NIRVANA-Epigonentum („Cash & Cobain“ von 2020), wobei Nirvana nie etwas mit Kommerz und billiger Mainstream-Musik zu tun haben wollten.

Die Band entfernte sich zusehends vom Post-Grunge und hatte der postmodernen HipHop-Zeit hauptsächlich Ami-Rock entgegen zu setzen. Dafür stehen Titel wie „Dance With Me“, das musikalisch an das gute alte „She Hates Me“ anschließen soll, aber als Partysong fungiert. Die Raubeinigkeit hat diese Band immer zelebriert: „It never gonna stop.“ Das kann natürlich Spaß machen, wenn man darauf steht („U Wrekd Me“). Beide Songs wurden für Famous (2007) geschrieben.

Um 2010 entwickelte die Band sich in eine Langeweile hinein. Hier schrieben noch die früheren Mitglieder DOUG ARDITO (Gitarre, Bass) und CHRISTIAN STONE mit: In „My Baby“ brüllt Scantlin, dass sein Schatz ihre Seele für Rock’n’Roll verkauft hätte. Klischeehafter geht es kaum. Fehlt nur noch der Totenschädel oder Würfel auf dem Coverartwork. „Candy“ ist dagegen ein Piano-Rocktrack, der durchaus funktioniert. Wie immer erzählt Wes von seinen Weibergeschichten und klingt alt dabei („Running Out Of Time“): „People come and people go. We’ve all been high, but been so low.“ Beim Poprock („Complication“) ist auch noch ein Blumentopf zu gewinnen.

Eines der jüngsten Stücke ist „Butterface“ vom letzten Jahr, wo endlich mal was annähernd Neues versucht wird: Dieser Rocker ist so funky, dass Scantlin mal nicht den harten Mann markieren muss. Das ist lyrisch ausgerechnet von einer Country-Bar inspiriert.

Puddle Of Mudd haben sich zwar festgefahren, doch könnten sie sich an Vorbilder-Bands wie STAIND und COLD orientieren, die durchaus noch rocken und nicht nur darüber reden.

 

Puddle Of Mudd
Ubiquitous
(Pavement Music)
VÖ: 08.09.23

www.puddleofmudd.com

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