In zwei Jahren feiern PUDDLE OF MUDD ihr 30jähriges Bestehen. Sich in solch einem Zeitraum immer treu zu bleiben, muss man auch erstmal als Band schaffen – auch was die Dauer von Plattenveröffentlichungen betrifft. 1991 gehörten sie zu den damaligen US-Grunge-Bands. FRED DURST von LIMP BIZKIT entdeckte sie erst viele Jahre später, weshalb ihr Debüt Come Clean (2001) dann in den Post-Grunge eingeordnet wurde. Weitere 10 Jahre nach dem ersten Best-of und dem letzten Album Volume 4: Songs in the Key of Love & Hate (2009) haben sie sich nochmal zusammengerauft. Aber hey, Limp Bizkit haben es bis heute nicht geschafft, Stampede of the Disco Elephants rauszubringen.
Schon auf dem etwas verunglückten Coveralbum Re(Disc)overed (2011) hörte man das Altern von WES SCANTLINs Stimme, weshalb ihm seine Jungs jetzt gern unterstützen. Der Frontmann ist der einzige Gründer, der noch dabei ist und spielt nach wie vor Gitarre. Seit 2014 sind jetzt an seiner Seite: Zweitgitarrist MATT FULLER, Bassist MICHAEL JOHN ADAMS und DAVE MORENO (LOVE/CHATE, BODY COUNT u.a.).
Der Start ins Album verläuft klischeehaft: Da ist der Immer-Noch-Wütend-Opener „You Don’t Know“ und dann der Spaßsong „Uh Oh“. Schnell geschrieben, simpel zu spielen. Relevant wird es erst mit „Go To Hell“ oder „Diseased Almost“ – klassischer Grunge.
Was folgt, kippt leider in banalsten Amirock: Mit der Ballade „My Kind of Crazy“ und dem Posersong „Just Tell Me“ vor riesiger US-Flagge biedern sich die Herren den Damen an. Und „Time Of Our Lives“ klingt nach gealterter Band vor alterndem Publikum. Sowas haben schon die TOTEN HOSEN 2012 verzapft („Tage Wie Diese“).
„Kiss It All Goodbye“ scheint 18 Jahre nach „Piss It All Away“ Frieden schließen zu wollen. Nein, hungrig sind Puddle of Mudd nicht mehr. Ehrlich sind sie geblieben.
Puddle Of Mudd
Welcome To Galvania
(Pavement Music)
VÖ: 13.09.19