QUEENS OF THE STONE AGE – Lullabies To Paralyze

Mit ihrem letzten, von allen Seiten gepriesenen und gelobten Album Songs For The Deaf haben die QUEENS OF THE STONE AGE die Messlatte so hoch angelegt, dass sich da in den nächsten Jahren noch einige Bands die Zähne ausbeißen werden, soviel steht fest.



Der neue Longplayer der Band um Mastermind JOSH HOMME ist dann auch der erste ohne Aggro-Basser Nick Olivieri. Dessen Psychoanfälle konnte ich sowieso noch nie leiden. Lullabies To Paralyze ist nun der Titel des neuen Werkes und soviel kann ich vorweg nehmen: der Name ist Programm.

Nach dem ganzen Hype um die QUEENS hatte ich ja eigentlich keinen Bock mehr, mich schon wieder überzeugen zu lassen. Beim ersten Hören dann war ich auch stark und fand das alles ziemlich typisch. Beim zweiten Durchlauf fand ich es schon recht fett und ja, sie spielen zur Zeit einfach jede Band an die Wand. Die Konkurrenz ist ja auch gerade nicht doll und wenn schon… Als ich mir die Platte dann das dritte Mal zu Gemüte führte, war ich doch wieder im Bann der Königin. Und wie!

Der Opener, gesungen von Mark Lanegan, erinnert an Nick Cave: schön tief gesungen und schaurig. ‚Medication‘, der zweite Song, geht dann so was von ab, wau! Kein Halten mehr. Rock as Rock can. Ein Grinsen macht sich mächtig breit. JOSH singt cool und verzerrt. Ja, sie sind zurück. ‚Everybody Knows That You Are Insane‘ fängt Pink Floyd-mäßig an, um dann gesanglich an Chris Cornells Solo-Scheibe zu erinnern und schließlich so abzugehen wie es eben nur die QOTSA können.

Das Cover und das gesamte Artwork sind gruselig gehalten, die Fotos und die Textauszüge ebenfalls.
Beim fünften Song ‚Burn The Witch‘ ist es dann soweit: Gast-Gitarrist und –Sänger Mr. Billy Gibbons von ZZ Top gibt sich die Ehre. Yeah! Man achte bitte auf das Solo! Fantastisch, Boogie Rock! ‚In My Head‘ ist ein Hit, schon jetzt, wird bestimmt ’ne Single Auskopplung. Rollin and ridin on the endless highway, verstehste? Das Outro ist auch wieder ein wenig Pink Floyd-mäßig. Geil.

Die erste Single ‚Little Sister‘ – die hat man ja dann doch schon öfter gehört und sie hat sich mittlerweile auch in die Gehörgänge gefressen. Da ist die Konkurrenz sich einig und neidet. ‚I Never Came‘ ist so etwas wie die erste QUEENS-Ballade. JOSH HOMMES‘ Gesang hat im Vergleich zu den ersten Scheiben einen beachtlichen Schritt gemacht. Er klingt soft, doch hier nicht kitschig, was ich immer wieder auf das Cover schieben möchte. Nicht nur, natürlich. Der neunte Track ist das, was sie können wie niemand anderes: Robot Rock! Schön schräg und strange, der Soundtrack deines fiesesten Albtraumes. ‚The Blood Is Love‘, ‚Skin on Skin‘: ich begebe mich nicht auf Glatteis, wenn ich behaupte das auch die Songtitel einen tiefroten Faden haben. Die QUEENS schaukeln das Baby nach Hause passt hier wohl ziemlich genau.

Ich brauchte nur 3 Durchgänge, um mich erneut fesseln zu lassen. Hört ‚Medication‘, ‚Little Sister‘ und ‚I Never Came‘, das sollte reichen um loszugehen und sich eines der besten Rockalben des Jahres 2005 zu besorgen.

„Once you`re lost in twillight blue, you don’t find your way, the way finds you.“

QUEENS OF THE STONE AGE
Lullabies to Paralyze
(Interscope/ Universal)
VÖ: 21.03.2005

www.qotsa.com
www.rekordsrekords.com

Autor: [EMAIL=marceese@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Marceese[/EMAIL]

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