DEE, ISAIAH und SOLOMON RADKE sind wohl das, was man waschechte Punks nennt. Gelangweilt und frustriert wachsen die Brüder in der Kleinstadt-Blase St. Joseph auf, in der Papa Hausunterricht gibt und alle musikalischen Angelegenheiten regelt. Man raucht Gras, säuft Alkohol, legt viele Töchter flach und packt die teuflischen Geschichten in hochgejagte Songs. Für die Aufnahmen der Debüt-LP begeben sich die drei nach Sheffield, um mit ROSS ORTON zu arbeiten, der schon DRENGEs Undertow den Feinschliff verliehen hat. Orton fährt die Geschwindigkeit herunter und heraus kommt Dark Black Mackeup – Punk- und Garage-Spirit, eingängige Gitarrenriffs, starke Rhythmen, Power-Refrains.
Kids these days, they want it all proklamiert Sänger Dee im Opener „Dark Black Makeup“ mit seinem an NICK CAVE erinnernden Bariton, der auf „Parade It” inmitten treibender Beats glänzen kann. Später beweisen RADKEY mit Songs wie „Song Of Solomon“ und „Glore“, dass sie immer noch hart und schnell spielen können, doch es ist „Feel“ als letzter Song, der Raum für ein Gitarrensolo lässt und hängen bleibt. Dark Black Makeup ist am Ende eine geradlinige Rock-Platte geworden, die Spaß macht und sich mit ihrer Attitude vom musikalischen Einheitsbrei abhebt.
RADKEY
Dark Black Makeup
(Strange Loop Records / Rough Trade)
VÖ: 21.08.2015