Die beiden dynamischen Damen hatten es angekündigt: Die letztjährige EP von REBECCA & FIONA war nur der Teaser zu einem neuen Album, das sich wieder stark an ihrer Anfangszeit, also an I Love You Man (2011) und Beauty Is Pain (2014) orientiert. Entsprechend wird wieder zu House und Eurodance gefeiert, statt in ätherischem Elektropop zu schweben.
„Arena“, der erste Song von Mega Dance klingt sehr nach 90er-Techno-Pop, mit schnellen Beats und tänzelnden klaren Synthies. Das obligatorische Love-Statement wird durch das ROZALLA-Cover „Everybody’s Free (To Feel Good)“ (1991) erreicht. In William Shakespeares Romeo + Julia (1996) von Baz Luhrmann wurde es von QUINDON TARVER und LIBERA zur von den Eltern befreienden Hochzeitshymne umformuliert, was ein kluger Schritt war, wird Ehe doch gemeinhin als Verpflichtung und Ende sexueller Freiheit verstanden. Rebecca und Fiona bringen den Song jedenfalls zurück auf die Loveparade.
Was für einen Kontrast doch die verdrogte Techno-Generation („For The People“) zur heutigen nüchtern-uncoolen Generation Z bildet! Die Hyperpop-Titel „Paradise“ und „Love Has A Prize“ sind die einzigen Zugeständnisse an zeitgenössische Geschmäcker.
Von der Möglichkeit, motivierende Lyrics in die Masse zu singen, wird von den Damen natürlich massig Gebrauch gemacht („Noice“). Und wer ernsthaft den Eurodance mit billigen Männerraps und Chören vermisst hat, höre mal „J’adore Nonstop“ mit HOUSE OF VIRGINISM und bekommt, was er er verdient. „Bubble Bass“ klingt nach Acid House und „Heartbeat“ verdammt nach DJ BOBO. Wer traut sich heute noch, so das Leben zu feiern?
Rebecca & Fiona
Mega Dance
(Big Romantic Music)
VÖ: 27.09.2024