Ohne (große) Worte.
Ob das Gerüst eines Liedes nun Text oder Instrumentierung ist, darüber lässt sich streiten. Jede Band hat da so ihre eigenen Ansichten und Verfahrensweisen, einig sind sie sich zumeist aber immerhin darin, dass sich beides ergänzen und zu einem homogenen Gemeinsamen zusammenfinden sollte. Was passiert aber nun, verzichtet man auf eines der (vermeintlichen) Grundelemente, wie es beispielsweise SAXON SHORE tun? Läuft man als Musiker nicht unweigerlich Gefahr, sich in allzu tiefen und aufwendigen Soundtüfteleien zu verlieren, weil das Gegenstück „fehlt“, Instrumente allein das transportieren sollen (respektive müssen), was sonst zudem die Worte übernehmen?
Das amerikanische Quintett hat sich mit It Doesn’t Matter dieser Aufgabe gestellt und dabei bewusst versucht, auf jeglichen Schnickschnack zu verzichten – sowohl musikalisch, denn als primäres Ziel galt das Einfangen ihrer Liveauftritte, die nicht unter unnötigen Additiven wie Keyboards und anderem Elektronischen vergraben werden sollten – als auch bei einer eher schlanken Vermarktung außen herum, denn das Album wurde selbst verlegt. Und dass als Produzent erneut Dave Fridmann gewonnen werden konnte, der bereits seine Finger bei MGMT, Clap Your Hands Say Yeah oder The Flaming Lips im Spiel hatte, ist auch nicht die schlechteste Voraussetzung. Da darf man dann sogar auch mal was ganz anderes und Ungewöhnliches probieren und sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen – bei ‚This Place‘ finden sich nämlich doch Vocals von Gastsängerin Caroline Lufkin.
SAXON SHORE am 22. Januar 2010 live in Berlin/ Schokoladen
SAXON SHORE
It Doesn’t Matter
(Self Released)
VÖ: 08.01.2010
http://www.saxonshore.com
http://www.myspace.com/saxonshore
Autor: [EMAIL=verena.gistl@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Verena Gistl[/EMAIL]