Seether – The Surface Seems So Far

Es wäre falsch, bei SEETHER von einer Gute-Laune-Band zu sprechen. Dennoch haben die Post-Grunger aktuell einen guten Lauf: Vor vier Jahren erschien ihr letztes Album. Es folgten 2021 das Best-of Vicennial – 2 Decades of Seether, die B-Seiten-Sammlung Curiosities, Rarities And Pariahs und die Wasteland – The Purgatory EP. Im vergangenen Jahr wurden die Acoustic Originals veröffentlicht. Und jetzt liegt das neunte Studioalbum vor, das in der Coronapandemie geschrieben wurde.

Die vier Bandmitglieder sind seit 2018 eingespielt und liefern im Vergleich zu früheren Zeiten jetzt mehr Komplexität ab. Schon der Opener „Judas Mind“ überzeugt mit melodiösen Momenten und harten Seether-Screamo-Parts. Dazu gibt es angreifende Riffs und eine Band, die sich aus Druck befreien will.

Mögen Seether zwar ein wenig an die späteren STAIND erinnern, haben sie doch einen eigenen Stil ausgeprägt, der zwischen Introspektion und Wutausbrüchen changiert. Thematisch handeln Stücke wie „Illusion“ erneut von finsteren Geistes- und Beziehungszuständen. So ist es für depressive und aggressive Leute gar nicht so einfach, erfolgreich in einer Beziehung zu sein („Semblance Of Me“).

The Surface Seems So Far wirkt trotz all der formulierten Selbst- und Fremdenttäuschung ehrlicher und hoffnungsvoller als sein Vorgänger. Es geht um Fortschritte und Heilung („Try To Heal“). Seether waren schon immer nicht für jeden etwas und ein Hit ist diesmal nicht dabei.

 

SEETHER
The Surface Seems So Far
(Fantasy Records)
VÖ: 20.09.2024

http://www.seether.com

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