„Mr. J. J. is back.“ MC & Producer JNEIRO JAREL tourte 2006 durch die USA und stellte sich dabei eine Art HipHop-Supergroup zusammen. Nachdem SHAPE OF BROAD MINDS ihre erste EP The Blue Experience veröffentlichten, legen sie jetzt Album Nr. 1 vor.
SHAPE OF BROAD MINDS sind besagter JNEIRO JAREL sowie
DR WHO DAT? und ROCQUE WUN, als Gäste sind noch COUNT BASS D, LIL‘ SCI (aka John Robinson) & STACY EPPS auf dem Album vertreten.
Als Einstieg wählt man Elemente des klassischen Rap-Albums: Nach dem Poser-Intro ‚Gorilla Mash‘ wird die eigene Position im „Buis“ bestimmt (‚Light Years Away‘) und der unvermeidliche Party-Song (‚Let’s go‘) nachgeschoben. Dabei kommen flüssige Raps, Echos und jede Menge Synthis zum Tragen.
Nachdem der obligatorische Teil abgeschlossen zu sein scheint, widmet man sich mit ‚Changes‘ dem Wesentlichen. Da wird zu „Keep it moving“ aufgerufen und behauptet, „We’re bringing the other sound.“
In den USA formiert sich momentan etwas, das man New Rap nennen könnte. Nachdem sich der Gangsta Rap totgelaufen hat und der Pop HipHop zwar anders, aber von der Szene verhasst war, ist es Zeit, dass Rap erwachsen wird. Im Gegensatz zu Deutschland ist HipHop in Amerika nicht nur ein Jugendphänomen. Wer in den 80ern jung war, ist dort noch heute HipHopper. Leute von diesem Schlage, allen voran KANYE WEST probieren intelligente Texte mit neuen Sounds zu mixen und werden erfolgreich. Ganz seinem Stil eifern SHAPE OF BROAD MINDS nach.
Dafür müssen sie sich wie WEST an die Regel halten: Wer experimentieren will, braucht Respekt aus der Szene. Deshalb werden zwar typische Themen (taken, hustlen, …) bedient, aber neue Töne und Ansagen angeschlagen. So tauchen schöne Orchester-Samples, neue Beats und Elektrik-Klangwelten auf, während man sich beklagt, dass sich im HipHop nur noch darum gestritten wird, wer nun „the real king“ ist.
Das kann glamourös klingen (‚It Ain’t Dead!!‘), aber auch monströs (‚Beast From Da East‘) oder gar balladenhaft (’12C‘). Dazwischen erscheinen Skits und Instrumentals als Auflockerung. Zusammen macht das eine gute Packung schillernder Rapstücke, ganz nach dem Motto: Ein HipHop Album ist wie zum Griechen essen gehen. – Man bekommt ’ne Menge.
SHAPE OF BROAD MINDS
Craft Of The Lost Art
(Lex Records/ Rough Trade)
VÖ: 31.08.2007