Klasse Frau mit mittelmäßiger Live-DVD…
Viele Geschichten gibt es über sie zu erzählen. Yellow Press wie seriöse Blätter haben die 41jährige Musikerin und Musikwissenschaftlerin mit Ehrendoktorwürde aus Missouri regelmäßig zum Thema. Erst jüngst berichtete die amerikanische Presse über ihre Liaison mit Radsportstar LANCE ARMSTRONG. Zuvor sagte man ihr eine Affäre mit ERIC CLAPTON nach. Irgendwann Ende der 90er Jahre beschloss sie, nie mehr über ihr Privatleben in der Öffentlichkeit zu sprechen: bei solch einer publikumswirksamen Verbindung mit dem fünfmaligen Tour de France-Sieger ist daran allerdings wohl kaum zu denken. Und dabei passt ihr „Neuer“ doch die wie die Faust auf’s Auge. Fünfmal also gewann ARMSTRONG das schwerste Radrennnen der Welt, fünf Alben hat CROW bisher veröffentlicht (vier Studioalben, eine Livescheibe). Er liefert kontinuierlich sportliche Höchstleistungen, sie ist ein Garant für erfolreichen Folkpop. Und beide sind nicht nur wegen ihres Aussehens sehr begehrt, sondern vor allem wegen ihres Könnens.
Dies demonstriert die Grammy-Siegerin 2003 („best female rock performance“) eindrucksvoll auf ihrer zweistündigen Live-DVD C’Mon America 2003, aufgenommen am 10./ 11. Juli 2003 im Fraze Pavilion, Kettering, Ohio. SHERYL CROW präsentiert souverän ihr Hitset, bestehend aus allen bekannten und erfolgreichen Nummern ihrer musikalischen Karriere, angefangen bei ‚All I Wanna Do‘ (Grammy dekoriert) über ‚If It Makes You Happy‘ bis hin zu ‚The First Cut Is The Deepest‘ (im Orginal von CAT STEVENS). Als Zugabe spielt sie dazu noch eine temperamentvolle Version des LED ZEPPELINS-Klassikers ‚Rock’n’Roll‘. Ansonsten aber plätschert die Scheibe völlig unaufgeregt durch den Player. Solide und mittelmäßig, aber dennoch nett.
Zudem leistet sich die DVD, die aus zwei Auftritten zusammengeschnitten ist, Einiges an Ton- und Bildfehlern. Gerade bei den lauteren Rock-Nummern ist der Sound mehr als schlecht, aber SHERYL CROW und ihre Band (PETER STROUND, TIM SMITH, MIKE ROWE, SHAWN PELTON) machen diese zugegeben recht großen Minuspunkte durch ein insgesamt klasse Konzert wett. Schade auch, dass die bei DVDs obligatorischen Features, wie z.B. Interviews, Videos etc. komplett fehlen. Schließlich kostet so eine DVD eine Menge Geld (ca. 25 EUR); und da darf man dann, abgesehen von den üblichen Sound-Optionen und dem nackten Konzertfilm, doch schon den einen oder anderen Bonus erwarten. So ganz ohne ist ein bisschen wenig.
SHERYL CROW
C’Mon America 2003 (DVD)
(Poydor Island / Universal)
veröffentlicht