SIGUR RÓS + ÓLAFUR ARNALDS am 13.08.2008 live im Tempodrom

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Ein isländischer Abend für die großen Gefühle. Thank you!



Die Erde bebt, tausendfach hallt ein Donnern von den Wänden des zeltförmigen Deckengewölbes wider. Das Tempodrom tobt! Ein überwältigendes Szenario in den großen Hallen des Konzertsaales und ihm gegenüber vier kleine Isländer, umringt von vier Mädchen in feenartigen Kostümen und vier strammen Männern in weißen Anzügen mit passender Melone. Teilweise wirken sie alle etwas verunsichert, wie sie da stehen, ein bisschen winken und artig ein Knickschen machen.
Wie fühlt man sich wohl, wenn man es schafft, Massen mit bloßer Musik in Andacht zu versetzen? All die schräg gehaltenen Köpfe und die glasigen Augen, die einem entgegen schwelgen. Die Dankesrufe aus dem Publikum, die kullernden Tränen, die Euphorie, das Gefühlsmeer. Keine Frage: SIGUR RÓS sind ein Phänomen. Was sie bei ihren Zuhörern hervorrufen, ist einzigartig, und doch tun sie es in aller Bescheidenheit.

Scheu wirken sie wie eh und je, auch wenn sie sich mittlerweile dem Publikum zeigen und nicht, wie zu früheren Zeiten, hinter einer Leinwand ihr isländisches Wunderwerk vollbringen. Und gerade das macht ihren Charme aus. Man merkt hier: diese Musik ist echt, durch und durch. Weder von den Finanzkriegen des Musikbuisness beschmutzt, noch durch den Produzentenkakau gezogen.
Dazu sind die Songs des neuen Albums Með suð í eyrum Við spilum endalaust auch noch voller neuer Energien, die man vorher so bei SIGUR RÓS nicht wahrnehmen konnte. Die pure Lebensfreude schlägt einem aus Songs wie ‚Gobbledigook‘ entgegen und man kommt der Aufforderung sich zu erheben und mitzuklatschen mehr als gerne entgegen, da man sich sowieso kaum mehr auf dem Platz halten konnte, kaum dass die Pauken und Trommeln den mitreißenden Rhythmus zu spielen begonnen hatten.

Dementsprechend glücklich schätzen sich auch die Landesmänner und -frauen von und rund um ÓLAFUR ARNALDS, die SIGUR RÓS für diese Tournee begleiten dürfen. Zu ‚Gobbledigook‘ erscheinen nämlich auch sie noch einmal auf der Bühne, um an dem fröhlichen Fest teilzuhaben. Noch vor kaum drei Monaten spielten sie vor kleinem Publikum im Bassy in Berlin und waren bereits dort von der Begeisterungsfähigkeit des Publikums überwältigt. Nun saß der zurückhaltene und publikumsscheue Ólafur plötzlich einem Tausenderpublikum gegenüber. Wo es ihm damals schon im Bassy ab und an die Sprache verschlagen hatte, da unterließ er die Kommunikation mit dem Publikum hier fast gänzlich, und es war ihm geradezu vom Gesicht abzulesen, dass er sein eigenes Glück nicht fassen konnte. Mit seiner liebenswürdigen, etwas abwesend wirkenden Musikerart erzählt er dem Publikum gerade rechtzeitig noch: „Oh..and..we got shirts and CDs for sale out there. Somewhere. I don’t know where…but you will find it, if you only look carefully enough.“, bevor er nach vier wunderschönen Songs in Begleitung seines Streichquartetts die Bühne verlässt.

Es steht auf jedenfall fest: Es ist nicht nur eine Katharsis, die man mit Bands wie SIGUR RÓS und auch ÓLAFUR ARNALDS erleben darf, sondern es sind gleich ganz viele! Und somit kann man nur wiederholen, was so viele bereits während dem Konzert gerufen haben:

THANK YOU!

Setlist Ólafur Arnalds:

3055
Fok
0040
Himininn Er Ad Hrynja

Setlist Sigur Rós:

Svefn-g-englar
Saeglópur
Vaka
Sé lest
Við spilum endalaust
Gong
Andvari
Festival
Hoppípolla
Inní mér syngur vitleysingur
Fljótavík
Vidrar vel til loftarasa
Hafssól
Gobbledigook

Heysátan
Popplagid

www.sigur-ros.co.uk
www.olafurarnalds.com

Autor: [EMAIL=daniela.saleth@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Daniela Saleth[/EMAIL]

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