Restlos ausverkauft und „knüppeldicke voll“, wie der Berliner sagt: So lautet die Bilanz des energiegeladenen SKIN-Konzerts.
Ein komisches Gefühl: Die Uhr schlägt gerade viertel nach zehn, der Freitagabend ist noch jung – und das Konzert ist bereits Geschichte. Soeben befand man sich noch inmitten eines Hexenkessels, umgeben von einer begeisterten Meute und einer (im Knaack?!) berauschenden Konzertatmosphäre.
Laut Veranstalter hat der Knaack Club eine Kapazität von 350 Leuten – und 350 Karten wurden verkauft. Vor der Bühne stand man gequetscht wie ein Hering bei gefühlten 40°C. Ohne Frage eine viel zu kleine Location für dieses Konzert der Extraklasse. Verkalkuliert, unterschätzt oder einfach nur ein gekonnt gestreutes Häppchen als Vorgeschmack auf das im März erscheinende Album [I]Fake Chemical State[/I]?
Dennoch waren an diesem Abend auf und „hinter“ der Bühne Profis am Werk. SKIN, noch am Vorabend bei den European Music Awards in Lissabon zugegen, verzauberte das Publikum mit ihrer energetischen und kraftvollen Ausstrahlung. Als extrovertiert und einfühlsam lassen sich ihre Songs beschreiben, keine Spur von Melancholie, sondern Lebensfreude pur! Ihre relativ jungen Bandkollegen erweisen sich dabei als zuverlässige Rocker, als eine super aufeinander eingespielte Band.
Ihre aktuelle Single ‚Alone In My Room‘, die es lediglich als „Download-Only“-Song auf ihrer Homepage gibt, beschreibt dabei sehr gut ihren neuen (aber nicht neuartigen) Stil. Eingängige Melodien und stimmungsvolle, weltumarmende Hooklines „en masse“ – Für Freunde und Anhänger von SKUNK ANANSIE definitiv eine Alternative zur Nicht-Mehr-Existenz der Band seit dem Jahr 2000.
Die Aufforderung von Skin, bei ‚Alone In My Room‘ einmal kräftig abzuhotten, wurde (leise aber in den Reihen unüberhörbar) mit „Schön wär’s“-Gemurmel goutiert. Dennoch nahm man dieses Manko gern in Kauf – SKIN live ist einfach auch unter den widrigsten Umständen ein Erlebnis.
Eine besondere Leistung ist auch den Tontechnikern zuzuschreiben. Es wundert einen immer wieder, wie man in dieser „Keksschachtel“ solch einen fetten Sound zu fabrizieren vermag, [I]ohne [/I] dass einem das Trommelfell dabei flöten geht.
Frohlockend darf man also dem Frühjahr 2006 entgegenfiebern. Album und Hallentour – ich bin dabei!
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Autor: [EMAIL=kathleen.jurke@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Kathleen Jurke[/EMAIL]