SKIN sprang durch den Postbahnhof.
Was für eine endlose Energie diese Frau doch hat! Irre blickend und ihren Mikrofonständer Angst einflößend durch die Luft wirbelnd sprang SKIN am Sonntag im Postbahnhof über die Bühne. Dabei gab sie vor allem die rockigen, leicht indielastigen Songs ihres neuen Albums Fake Chemical State zum Besten. Doch auch ein paar Stücke des Vorgängers Fleshwounds, sowie die Songs ‚Weak‘, ‚Secretly‘, ‚I Can Dream‘ und ‚Hedonism‘ von SKUNK ANANSIE schafften es auf die Setlist. Das Publikum war davon sichtlich angetan – so sang es immer fleißig mit und das nicht nur bei den alten Hits aus den 90ern.
SKIN selbst war ebenfalls angetan von den Zuschauern: sie biss prompt in ein paar Blumen hinein, die ihr ein Fan schenkte, denn „groceries are expensive“. Erfreut war sie auch, als die Fans ein „Michael-Jackson-‚Whoo'“ schrien und eifrig mitsprangen. Mit viel Humor füllte sie die Pausen und trieb dabei einige Scherze mit ihren vier Mitmusikern. So betonte sie, dass das Lied ‚I Don’t Need A Reason‘, das von Drogenexzessen und Down-Sein erzählt, nicht von ihr handelt, sondern – per hinterhältigem Fingerzeig – von Gitarrist Marc. Doch nachdem sie sich von ihrem Bassisten Huckepack nehmen ließ, spielte SKIN auch selbst Gitarre. Und – man mag es kaum glauben – irgendwann meinte sie selbst sie sei zu müde und müsse „ruisch werden“.
Diese Ruhe hielt jedoch nicht lange an. Nach der Single ‚Just Let The Sun‘ und der ‚Irgendwann-einmal-Auskopplung‘ ‚Purple‘ verabschiedete sie sich kurzerhand vom Publikum, das begeistert noch mehr hören wollte. Zurück auf der Bühne forderte SKIN darauf noch mehr Applaus, der ihr natürlich gegeben wurde. Während mehrerer Songs stützte sie sich dann auf die Hand eines Fans und sprang zwei Mal in die Menge.
Die Atmosphäre war dabei mehr als atemberaubend, auch wenn es einige Fans nicht lassen konnten sich während des Konzerts durch die Enge nach vorn zu drängeln. Mit nur knapp über einer Stunde Spielzeit war SKINs Set letztendlich zwar kurz, aber dafür auch sehr schweißtreibend. Das Publikum sprang und tanzte ausgelassen herum und konsumierte fleißig – konzertüblich teure – Getränke an den Bars. Wer noch Geld übrig hatte, war gut beraten mit dem Kauf von stylischem SKIN-Merchandise: davon gingen je zwei Euro an eine Stiftung für Opfer von Folter. Also schnell noch eine gute Tat vollbracht und einen wunderschönen Abend gehabt!
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Foto: © SKIN
Autor: [EMAIL=corinna.schoenherr@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Corinna Schönherr[/EMAIL]