Something Corporate – Played In Space: The Best Of Something Corporate

Something Corporate - Played In Space_The Best Of Something Corporate

„A wise ass called me faggot, but I feel more like a creep.“ (aus ‚When It Goes Down‘)
Wenn ein Teenager solch eine Zeile in einem Lovesong verpackt, ist das schon mal kein schlechtes Zeichen. Die Rede ist von ANDREW ROSS MCMAHON, ehemaliger Wuschelkopf der seit fünf Jahren getrennten Poppunker von SOMETHING CORPORATE. Im letzten Dezember ging im Netz ein Raunen um, die Band plane eine Reunion. Nun ist sie da und der Zeitpunkt für das Best-Of Played In Space gekommen.

Man schreibt das Jahr 1997: KEVIN PAGE (Bass) und BRIAN IRELAND (Drums) gründen mit MCMAHON, der bereits allein auftritt, LEFT HERE, aus denen später SOMETHING CORPORATE hervorgehen. Die Jungs scheinen selbst kaum zu glauben, was für ein Naturtalent sie mit MCMAHON in ihren Reihen haben, der achtjährig lernt, Klavier zu spielen und bereits als Teeny kleine große Stücke wie ‚If I Die‘ und ‚Konstantine‘ schreibt.
Seine Bandkollegen, zu denen auch JOSH PARTINGTON (Gitarre) gehört, unterstreichen seine Herz-Schmerz-Poesie in einer Zone zwischen Pop, Punk und Emo, ähnlich wie es die ALL AMERICAN REJECTS betreiben. Die Band wächst, platziert zwei Alben in den Charts und MCMAHON stellt noch das Soloprojekt JACK’S MANNEQUIN auf die Beine, als ihm 2005 Leukämie bescheinigt wird. Er muss alles abbrechen und schwebt in Lebensgefahr. Über die Monate der Krankheit helfen ihm seine Frau und die Musik. Als er wieder auftreten kann, gründet er eine Krebshilfe-Stiftung, die er mit JACK’S MANNEQUIN-Gigs finanziert.

Der erste Blick auf die Songauswahl von Played In Space zeigt zunächst, dass es nur einer der frühen Songs des Vorabalbums Ready…Break (2000) auf das Best-Of geschafft hat: das von den Fans geliebte ‚Konstantine‘, ein klaviergetragenes Denkmal für die erste große Liebe.
Den Hauptteil machen, wie zu erwarten, die beiden Chartalben Leaving Through The Window (2002) und North (2003) aus, auf denen MCMAHON typische High School-Themen beschreibt: den persönlichen Schulfeind (‚If U C Jordan‘), Mobbingverarbeitung (‚Cavanaugh Park‘), Träume (‚Down‘), Trennung (‚Fall‘) und Versöhnung (‚She Paints Me Blue‘). ‚The Astronaut‘ soll übrigens wirklich im All gespielt worden sein, um Astronauten zu wecken.

Bei so einer Auswahl fällt natürlich der eine oder andere gute Song raus (z.B. ‚Globes and Maps‘), während unnötigere enthalten sind (z.B. ‚I Want To Save You‘). Positiv dagegen fallen die Verwendung von Tracks aus den EPs Songs for Silent Movies und Galaxy Sessions auf, das geremixte ‚Forget December‘ etwa oder ‚Wait‘, das wohl deshalb neu aufgenommen wurde, weil die alte Version MCMAHON doch langsam etwas zu kindlich wirkte.

Da steckt ein Problem: Dieses Best-Of müsste ein Schlussstrich unter der bisherigen Karriere der Band sein. Schließlich ist MCMAHONS Stimme nicht mehr die eines zarten Jünglings und die Kollegen sind insgesamt nicht jünger geworden. Zwar spielen sie dieser Tage in den USA ein paar Reunion-Konzerte. Doch ein baldiges neues Album wird zeigen, wohin jetzt die Reise gehen wird. Schließlich hat sich MCMAHON schon mit JACK’S MANNEQUIN ein Stück weit umorientiert.
Empfehlung für SOCO-Einsteiger: dieses Best-Of plus das bereits erwähnte Ready…Break.

SOMETHING CORPORATE
Played In Space: The Best Of Something Corporate
(Geffen Records)
VÖ: 27.04.2010

www.somethingcorporate.com
www.myspace.com/soco

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