SOMETREE – Bending The Willow


Zwischen noiserockiger Durchschlagskraft und indiepoppiger Leichtigkeit: Die Neuberliner mit reifem vierten Album.



Nach dreijähriger Pause haben die Neuberliner (und Ex-Hannoveraner) mit renommierter Hilfe von Tobias Levin und dem ehemaligen Strokes-Produzenten Gordon Raphael ihre von jeher im atmosphärischen Laut/Leise-Segment angesiedelten Breitwand-Epen nun also in neu ausgelotete, nicht minder intensive, aber vielschichtigere Sphären gehievt.

Neue Facetten in Sachen Songwriting, Instrumentierung und überraschenderweise auch Gesang lassen Bending The Willow deutlich abwechslungsreicher und reifer als noch den Vorgänger Moleskine von 2003 erscheinen, wovon gleich mal der mit neu Einzug gehaltener Transparenz überraschende Opener ‚Whatever Makes You Sleep‘ zeugt, ein für SOMETREE-Verhältnisse fast schon forscher kleiner Indiehit mit wunderbarem Melodiebogen, der die bekannten Ingredienzen aus dem bislang relativ geschlossenen musikalischen Band-Universum gekonnt variiert bzw. erweitert und mit einem überraschend geschmeidigen Flow besticht.

Eine ähnlich luftige Richtung schlagen auch das folgende ‚Hands And Arrows‘ oder ‚One Man Shelter‘ ein, während im Titeltrack ‚Bending The Willow‘, dem atmosphärisch-verhaltenen ‚Seraph‘ oder dem komplex arrangierten ‚Talion‘ mit bekannt noiserockiger Durchschlagskraft und dicht aufgetürmten, stark nach vorne drängenden Gitarrenwänden sowie postrockiger Rhythmik und Instrumentierung natürlich auch die bestimmenden Versatzstücke ihrer ersten drei Veröffentlichungen immer wieder genügend zur Geltung kommen.

Im Vergleich zum Vorgänger Moleskine von einem Quantensprung zu sprechen, wäre sicherlich übertrieben, doch darf man SOMETREE angesichts der großen Klasse in Sachen Songwriting auf Bending The Willow eine absolut reife Meisterleistung attestieren.

SOMETREE
Bending The Willow
(Pop-U-Loud/ PIAS/ Rough Trade)
VÖ: 02.06.2006

www.sometree.de
www.piasrecordings.de

Autor: [EMAIL=thomas.stern@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]

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