Live längst eine Institution auf Berliner Bühnen, setzt die Band um Frontfrau JANA PALLASKE nun auch auf ihrem Debütalbum mit leidenschaftlichem Punk und Rock Zeichen.
Frontfrau JANA PALLASKEs Aussage, dass ihr Musikmachen schon immer wichtiger gewesen sei als die Schauspielerei, haben die zahlreichen, beeindruckend energiegeladenen und leidenschaftlichen (diese etwas ausgelutschten Adjektive sind in diesem Zusammenhang wirklich einmal absolut berechtigt) Liveshows in den vergangenen gut drei Jahren absolut glaubhaft untermauert.
Gespannt durfte man nun natürlich sein, inwieweit es gelingen würde, diese unbändige Power und Energie im Studio endlich auch auf Tonträger zu bannnen, doch wenn solch namhafte, mit grandiosen Livebands nun wahrlich geübte Produzenten wie Moses Schneider (Beatsteaks) und gar Gordon Raphael (The Strokes) ihre Finger mit im Spiel haben, sollte ja auch bei der studiotechnischen Umsetzung nicht allzu viel schief gehen.
Und tatsächlich, gleich der Opener ‚Come On‘ überfällt einen förmlich als Punk- und Rock-Fanal erster Güte wie ein Orkan, zwischendrin kurzzeitig gezähmt von einem tempoverschleppenden, in einem mit herrlich neben- und übereinander geschichteten Gitarren verzierten Noise-Part. Ein absolut perfekter Auftakt zu einem gerade einmal gut halbstündigen musikalischen Statement gegen Stillstand und Langeweile („I’m Bored“), „Come on and kick it“ in bester Punk-Tradition sozusagen.
Was auf ‚Come On‘ folgt, sind absolut professionell produzierte Rocksongs mit offensichtlichem Punk-Bezug und gelegentlichen Pop-Anleihen, oftmals hymnisch und euphorisch (‚This Boy‘, ‚Gotta Hey‘, ‚You Want‘), gelegentlich auch unwiderstehlich melodiös (‚Some Fuck Ups‘, ‚Sometimes I Just Wanna‘).
JANAs Stimme setzt sich mit dezenter (Vocal-) Unterstützung ihrer munter rockenden Jungs mit scheinbarer Leichtigkeit gegen den überwiegend ziemlich mächtigen Sound durch, mal heftigst verzerrt, mal unschuldig-naiv, dann wiederum prächtig röhrend an Courtney Love in ihren wildesten, frühen Hole-Zeiten erinnernd.
Insgesamt bietet das selbst betiteltete Debüt der Berliner Band einige überdurchschnittliche Songs auf nun natürlich auch nicht völlig neu angelegten Rock- und Punk-Pfaden, die mit offensichtlicher, von den Liveshows bekannter Leidenschaft sowie zweifellos vorhandener musikalischer Finesse überzeugen, bei denen es sich defintiv lohnt, im generell vorherrschenden straighten Rock-Überbau ruhig auch etwas genauer auf spannende Zwischen- und Untertöne zu hören.
SPITTING OFF TALL BUILDINGS
Spitting Off Tall Buildings
(AGR/ Sanctuary/ Rough Trade)
VÖ: 30.09.2005
SPITTING OFF TALL BUILDINGS am 12.11.05 live in Berlin/ Magnet (+ Karrera Klub)
www.spittingofftallbuildings.com
www.sanctuarygroup.de
Autor: [EMAIL=thomas.stern@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]