Streamcatcher – Buffywave

Nachdem im vergangenen Herbst endlich die jungsorientierte Dark-Fantasy-Serie Supernatural nach quälenden 15 Staffeln ein Ende hatte, kann man sich wieder einmal nostalgisch an deren Vorbild erinnern: die damals noch als „Mysteryserie“ laufende Buffy – Im Bann der Dämonen (1997-2003). Die Serie fokussierte um die toughe Buffy (Sarah Michelle Gellar), die ohne viel Federlesen Vampiren und Dämonen den Garaus machte. Der texanische Vaporwave-Artist STREAMCATCHER leistet hier genüsslich seine Dienste.

Wie schon am Cover ersichtlich geht es um die ersten Staffeln.  Statt sich etwa an dem legendären Titeltrack von den Funpunks NERF HERDER abzuarbeiten, eröffnet Streamcatcher mit typischen Vaporwave-Vibes („The Slayer“). Allein das Wolfsheulen vom Serienintro erklingt aus der Ferne. Auch von den Sangeskünsten der Darsteller aus der späteren Musicalfolge ist nichts zu hören.

Es folgt das leicht spooky Feature mit JOHNNY CELLPHONE und DADACO „Night At The Bronze“. Dem schließt sich ein fröhlich tänzelnder Track rund um die Junghexe Willow (Alyson Hannigan) an. Mit Miniparts aus der Serie wird die Verbindung verdeutlicht („Witchy Things“).

Nach dem düsterem Dark Ambient-Track „Hellmouth“, der das Städtchen Sunndydale als „Höllenschlund“ vorstellt, erfolgt mit „Lucky 19“ eine Referenz auf die 10. Episode der 1. Staffel, in der die Albträume der Helden wahr wurden. „Queen C“ ist ein Vaporwave-Song inklusive Musicalgesang, der das arrogante Verhalten von Schulschnepfe Cordelia (Charisma Carpenter) gegenüber dem Durchschnittstypen Xander (Nicholas Brendon) hochhält.

Auch das romantische Verhältnis der menschlichen Vampirjägerin Buffy zum reuigen Vampir Angel (David Boreanaz) wird aufgezeigt. 11 Jahre vor dem ersten Twilight-Film wurden hier Anziehung und Zögern unter jungen Leuten ohne christlich-fundamentalistische Komplexe gezeigt. In der zweiten Staffel verwandelte sich Angel nach der ersten Liebesnacht mit Buffy übrigens wieder in ein seelenloses Monster, eine treffende Parodie auf einen Liebhaber, der am nächsten Morgen das Weite sucht („Angel“, „Lie To Me“).

Um Vampire, die freilich übergriffige, triebgesteuerte Männer symbolisierten, geht es auch im besten Track „A Taste For Blood“, der Orgelklänge und Wavebeats kombiniert. Streamcatcher hat sich ausprobiert und ein Tape geschaffen, das alte Buffyfans beim Wintersport hören sollten.

 

Streamcatcher
Buffywave
(Aloe City Records)
VÖ: 10.01.20

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