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Mittekill
Letzte Woche fand die Berlin Music Week statt. Diese präsentierte ein umfangreiches Angebot, bei dem man schnell den Überblick verlieren konnte. Wenn man es aber schaffte, sich durch den Terminkalender durchzufuchsen, stieß man auf so spannende Veranstaltungen wie das SUMMERIZE FESTIVAL, das es sich in erster Linie zur Aufgabe gemacht hat, unbekannteren Bands aus Berlin eine Live-Plattform zu bieten.
Sowohl im Kesselhaus als auch im darüberliegenden Maschinenhaus fand man ein sehr durchmischtes Line-up vor. Als erstes überzeugte die London/Berlin-Combo I HEART SHARKS mit ihrem treibenden Indietronic-Groove. Angesiedelt zwischen Bands wie Delphic und den Foals, konnten sie ihren Kollegen, was die Live-Qualität anging, locker das Wasser reichen. Leider ist bisher nur ihre Single Wolves erhältlich, aber ein Album ist derzeit in der Mache. Ein Stockwerk höher verzauberte dann die italienische Berlinerin MISSINCAT mit ihrem zierlich-zarten Lo-Fi Pop und einer Stimme, die so süß war wie ein halber Liter Ben&Jerrys Icecream. Genau die richtige Musik um kurz durchzuatmen, bevor es weiter zum nächsten Act ging.
Kurz vor Mitternacht bewiesen MITTEKILL dann wieder, dass ihre Live-Sets eine unvergleichliche Dynamik haben. Wer ein glattgebügeltes Programm erwartet, ist hier an der falschen Stelle. Freedarich & Neurot lieben es, ihren „genialen Dilettantismus“ auf der Bühne auszuleben. Und auch die neuen Lieder zeigen, dass sie ein ausgezeichnetes Händchen für elektronische Pop/Rock-Songs haben. Es gibt was zu tanzen, zum Abrocken und zum melancholischen Lauschen. Entertainment-Talent besitzen sie ohne Zweifel auch, und so lassen die Ansagen schon mal das ein oder andere Schmunzeln entfleuchen. Auch mal schön, eine Band zu haben, die sich nicht so ernst nimmt und die den Spaß, den sie selbst hat, auch auf ihr Publikum überträgt.
Zum Glück gibt es immer noch Menschen, die genügend Neugierde besitzen, um solche Festivals zu besuchen, auch wenn es sicherlich noch mehr sein könnten, schließlich bewiesen die Veranstalter in den vergangenen Jahren stets Geschmackssicherheit, als sie beispielsweise Local-Größen wie BODI BILL oder KISSOGRAM auftreten ließen, als die noch kaum jemand kannte.
Man sollte dem Summerize auf jeden Fall mal einen Besuch abstatten, denn vielleicht steht ja beim nächsten Mal schon die neue Lieblingsband auf der Bühne.
www.summerize-berlin.de
Autor: [EMAIL=eric.ahrens@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Eric Ahrens[/EMAIL]