SUMO – Was ewig schien


Landungsbrücken raus…



Die Geschichte zur Veröffentlichung von Was ewig schien ist fast wörtlich zu verstehen. Schon vor dem Release ihres Debüts wurden (El) SUMO 2006 zum juristischen Gegenstand; mit Hilfe ihres neuen Labels und dessen Verlagsdivision gelang es der Band jedoch, sich von den alten Vertragspartnern zu lösen. Zeitgleich traten GUILLERMO MORALES (voc, guit), KAI MILAN LEDER (drums), ANDREAS KOLCZYNSKI (guit) und THOMAS HEINRICH (bass) die Flucht nach vorne an und spielten mit Produzent Guido Lucas in den Blu-Box Studios in Troisdorf das vorliegende Album ein. Nun haben (El)SUMO mit PIAS Recordings eine neue Heimat gefunden und, so GUILLERMO MORALES wörtlich: „… jetzt können wir uns auf das Wesentlich konzentrieren: die Musik, die wir lieben“.

Melancholische Rockmusik ist immer eine Gratwanderung zwischen Kitsch und Schwere. Nur wenige Bands verstehen es, diese beiden Elemente adäquat zu verbinden und somit als ernstzunehmende Vertreter dieser eher dünn besetzten Sparte (insbesondere mit deutschen Texten) zu gelten. (EL) SUMO gelingt es mit ihrer Mischung aus Indie, Emo und Hamburger Schule eine überwältigende Sprache zu sprechen. Die musikalische und stimmliche Nähe zu Kettcar ist nicht von der Hand zu weisen; doch das ist kein Fluch, nein, das ist schön so. Und ganz ähnlich wie bei den Kollegen aus der Hansestadt taucht auf Was ewig schien der ein oder andere Satz auf, der manchmal alles sagt, was gesagt werden muss und vielleicht über den Tag retten kann. Besonders dann, wenn dir die „Herzscheiße“ mal wieder einen Strich durch die Rechnung macht. „Mein ganzer Tag ist November, mein Sommer wird es auch“ heißt es in ‚Lieblingsfarben‘.

Wäre das bizarre „German Emo-Etikett“ nicht längst an Kettcar vergeben – man müsste es eigens für (EL) SUMO erfinden. Trotz des (rein musikalisch gesehen) eher simple gestrickten Stils – Achtung böses Schlagwort: „Deutschrock“ – ist Was ewig schien beeindruckend. Auf einen ruhigen Strophenteil folgt eine wuchtige, euphorisierende Gitarrenwand: Schmerz und Kraft. Einfach, aber wirkungsvoll. So sind bespielsweise ‚Kalender‘ und ‚Es dreht sich‘ Songs, die man in Melodie, Aufbau, Rhythmik und Text als nahezu perfekt bezeichnen könnte.

GUILLERMO MORALES singt über Verlust, über Liebe und die Suche nach der eigenen Identität. Das fabelhafte, druckvolle, nur reichlich zweiminütige, selbstbetitelte ‚Sumo‘ mutet dabei wie eine Bestands- bzw. Zustandsaufnahme der Band an. „Ich mache weiter so // auch wenn das niemand mag“. Nur nicht so bescheiden, meine Herren! Denn Was ewig schien ist ein zugleich introvertiertes und selbstbewusstes, vor allem aber ein außerordentliches Debütalbum.

(EL) SUMO
Was ewig schien
(PIAS / Rough Trade)
VÖ: 22.06.2007

(EL) SUMO spielen live am 01.09.2007 im Maschinenhaus (030-Festival).

www.sumosumo.de
www.myspace.com/sumo
www.piasrecordings.de

Autor: [EMAIL=jana.schuricht@bands-in-berlin.com?Subject=Kontakt von der Website]Jana Schuricht[/EMAIL]

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