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Kennt man schon. Braucht man nicht.
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Eines vorweg: Natürlich darf man auf Deutsch Poplieder singen, und wo genau die Grenze zur Peinlichkeit, hinter der man bei muttersprachlich-verstehbarem Gesang naturgemäß eher landet, liegt, ist kaum zu sagen. Im Falle von Schöner Als Die Weisheit, dem zweiten Album der Berliner Band SUPERLEUTNANT, ist sie aber überschritten – ziemlich deutlich sogar.
Eines der Probleme ist eine allgegenwärtige Leere in dem, was Sängerin Sigi da so an Wörtern aneinander reiht – wobei es unerheblich ist, ob es gerade um Liebe oder Umweltschutz geht. Hier mag entgegnet werden, dass es ja eher um Musik ginge und nicht immer nur vordergründig der Text wahrgenommen werden sollte. Dem kann ich sogar zustimmen, solange die Musik auch entsprechend abgemischt wird und die Gesangslinie als eigenständiges musikalisches Element etwas anderes macht, als redundant die instrumentalen Melodien zu überdecken.
Stattdessen wird man als Hörer aber am durchaus gelungenen Gitarrenpop des Quartetts vorbei auf Passagen wie diese gestoßen:
„Du tust Sonne in mein Herz/
Doch wo Hitze ist, ist Schmerz/
Denn mein Herz ist nicht aus Erz/
Und nicht aus Steinen.“ (‚Liebeslied‘)
Und so gequält, wie man sich beim Lesen fühlt, klingt es auch. Das, was man beim Rap „Flow“ zu nennen pflegt, fehlt bei ‚Liebeslied‘ und beim Großteil der anderen Songs auf Schöner als die Wahrheit einfach komplett.
Ein Titel des Albums heißt Immer gut, wenn es einfach ist – das stimmt so leider nicht.
SUPERLEUTNANT
Schöner Als Die Weisheit
(Solaris Empire/ Broken Silence)
VÖ: 28.11.2008
www.superleutnant.de
www.myspace.com/superleutnant
www.solaris-empire.de
www.berlinsong.com
Autor: [EMAIL=alexander.eckstein@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Alexander Eckstein [/EMAIL]