TALKING TO TURTLES – Monologue


Inspiration ist Isolation ist Inspiration.



So einiges kann man in letzter Zeit über TALKING TO TURTLES lesen und hören, denn in einschlägigen Kreisen wird hinter mehr oder weniger vorgehaltener Hand getuschelt. Dass sich da zwei, Florian Sievers und Claudia Göhler, in einem kleinen Zimmerchen verkrochen hätten und mit einer Platte wieder herauskamen, die gezeichnet ist von alltäglichen, aber durch freiwillige Abkapselung um ein vielfaches intensivierten Dingen wie unter anderem „Nikotin und Nudeln, Begeisterung und Niederlagen“. Das klingt zwar etwas schräg, könnten aber vermutlich so einige andere Künstler ebenfalls als ihre – zumindest zu Aufnahmezeiten – regulären Lebensumstände bezeichnen.

Was unterscheidet also Monologue von anderen Kopfgeburten? Vielleicht, dass die beiden zwar die gemeinsame Einsamkeit gesucht haben und selbst der Name zur Isolation passt, man aber gleichzeitig auch erfährt, dass der Entstehungsprozess so einsam doch wieder nicht war. Statt ausschließlich mit sich selbst haben die beiden nämlich auch viel mit Freunden gesprochen und deren Ideen einfließen, die Schildkröte also quasi aus dem Panzer kriechen lassen.

Herausgekommen ist dabei oftmals laute Stille, schwere Mühelosigkeit und vor allem zehn Titel, die in feiner Indie-Singer-Songwriter-Manier Erlebtes einfangen und so wiedergeben, wie es in jedem Lebenskosmos ist – egal ob groß oder klein: auch mal nicht so schön, aber mit einem Quäntchen Willen und Vertrauen auch nie hoffnungslos, hat man sich erst wieder aus seiner harten Schale befreit. „Only what could die today, is beautiful tomorrow when you are awake“.

TALKING TO TURTLES
Monologue
(DevilDuck Records / Indigo)
VÖ: 22.01.2010

www.myspace.com/talkingtoturtles

Autor: [EMAIL=verena.gistl@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Verena Gistl[/EMAIL]

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