THE DANDY WARHOLS am 09.10.2005 im ColumbiaClub

[b]
Ein Haus voller Dandys, was kann da noch schief gehen.



Mit [i]Odditorium Or Warlords Of Mars[/i] erschien kürzlich das mittlerweile fünfte Album der DANDY WARHOLS. Schade nur, dass die meisten nur einen Song von ihnen kennen: ‚Bohemian Like You‘ – für mehrere Monate die Werbemelodie eines Mobilfunkanbieters und dadurch bekannter als die Band selbst.
Darüber, dass das Quartett aus Oregon noch sehr viel mehr zu bieten hat als diese vier Minuten musikalischer Extraklasse, konnte sich jeder, der es nicht ohnehin schon wusste, im Columbiaclub vergewissern.

Es ist nicht leicht auf der Bühne des ColumbiaClubs zu glänzen. Sie ist unverkleidet, klein und wirkt wie die einer Schulaula. Zu allem Überfluss stehen die hinteren Zuschauerreihen auch noch höher als die Band – man muss also noch etwas Besonderes bieten, um nicht wie eine Schülerband zu wirken, sondern die Zuschauerschar zu neugierigen, ehrfurchtsvollen Blicken zu bringen.

THE DANDY WARHOLS haben neben den musikalischen und ästhetischen Reizen der Band auch eine Videoprojektion zu bieten, die Bühne und Musiker bestrahlt. Während Songs wie ‚Not If You Were The Last Junkie On Earth‘, ‚Get Off‘, ‚Love Is The New Awful‘, ‚We Used To Be Friends‘ und selbstverständlich auch ‚Bohemian Like You‘ – kurzum also ein guter Mix aus allen Alben – gespielt wird, ist die Bühne mit psychedelischen Farbmustern, Stars’n’Stripes oder Dokumentationskollagen verziert. Eine wirklich sehenswerte Show, im Laufe derer sich Sänger und Gitarrist COURTNEY TAYLOR-TAYLOR sowie Schlagzeuger BRENT DeBOER auch gleich noch ihrer Shirts entledigten – ist sicher warm im Rampenlicht.

Während die Instrumente, allen voran der via Keyboard erzeugte Bass, zu einem guten, cluberfüllenden Klang zusammenfinden und überall gut zu verstehen sind, ist der Gesang leider kaum wahrnehmbar. COURTNEY TAYLOR-TAYLOR ist kein Fan des deutlichen Gesangs, wie sich auf Alben der Band feststellen lässt, live sind die Texte aber leider völlig unverständlich.

Der Stimmung macht das freilich keinen Abbruch. Zwar wird nicht in Ekstase getanzt und gesprungen, schaut man sich das Publikum aber an weiß man warum: Nicht nur auf der Bühne, sondern auch davor Dandys, Dandys, Dandys. Und die fallen selbstverständlich nicht aus ihrer Rolle, nicken und wippen allenfalls etwas und zeigen ihre Begeisterung lieber mit frenetischem Applaus.

Ein fruchtbarer Boden für THE DANDY WARHOLS also, den sie zu nutzen wissen.
In der Zugabe gibt es noch ein A Capella Ständchen von ZIA McCABE sowie ein Cover des Stones-Klassikers ‚The Last Time‘. Dann ist Schluss und das Publikum zu Recht längst überzeugt von THE DANDY WARHOLS, den coolsten Säuen unter dieser Sonne.

www.dandywarhols.com

Autor: [EMAIL=alexander.eckstein@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Alexander Eckstein [/EMAIL]

FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail