Erst der Split, dann das Comeback, dann der Ausstieg des Drummers – bei THE DARKNESS geht es gut hin und her. Drei Jahre nach dem Erfolg von Hot Cakes meldet sich das britische Hard-Rock-Quartett mit neuer Besetzung und dem fünften Album Last Of Our Kind zurück und präsentiert sich dabei stärker denn je. Urbanen Mittelalter-Rock nennen sie ihren Sound jetzt. Das erweckt Assoziationen von Schunkel-Volksfesten und kahlköpfigen Männern in braunen Kutten, ist mit knalligen Gitarrenriffs und altbewährtem Falsetto von Sänger JUSTIN HAWKINS in Wirklichkeit aber eine motivierte Reise durch die kontemporäre Rockgeschichte – immer geradeheraus und nach vorne preschend.
Gitarrist und Bruder DAN HAWKINS höchstpersönlich hat in den idyllischen Leeders Farm Recording Studios in Nordfolk die Produktion übernommen und einen umso weniger beschaulichen, sondern vielmehr brutalen und energiegeladenen Giganten erschaffen, den „Bavarian“ beispielhaft eröffnet. „A riff that weakens lady-knees and a chorus that makes grown man shit directly into their pants”, sagt JUSTIN HAWKINS selber über den Track und liegt damit, ganz zum Schrecken aller Liebhaber schöngeistiger Worte, goldrichtig.
Raue Gitarrensoli, treibende Refrains und ab und an eine Mandoline fügen dem DARKNESS-Sound auf Songs wie „Last Of Our Kind“ selbst nach fünfzehn Jahren Bandgeschichte noch etwas Neues hinzu. Neu ist auch Drummerin EMILY DOLAN DAVIES, die schon für BONO und BRYAN FERRY gespielt hat und dem Ganzen eine extra Ladung Wumms verpasst. Und Wumms ist ja alles, worum es hier geht.
THE DARKNESS
Last Of Our Kind
(Canary Dwarf Records / Rough Trade)
VÖ: 29.05.2015