THE DISSOCIATIVES am 05.06.2005 im Postbahnhof


Der Genialität eines DANIEL JOHNS‘ sind keine Grenzen gesetzt.



Ein Silverchair-Fan der ersten Stunde muss nicht unbedingt DANIEL JOHNS‘ Projekt THE DISSOCIATIVES gut heißen. Das erste Album mit PAUL MAC ist zwar musikalisch professionell nicht anfechtbar, muss einem aber erstmal gefallen. Umso erstaunlicher ist es dann, eine Live-Darbietung des Duos zu sehen, zu hören und zu spüren. Wer sich auf seichte Pop-Musik eingestellt hat, wird belehrt! DANIEL JOHNS ist unglaublich kreativ, nicht nur was seine Gitarre angeht, sondern auch, was man mit seiner Stimme alles anstellen kann, während PAUL MAC unwahrscheinlich impulsiv sein Keyboard traktiert. Und das breite Grinsen in seinem Gesicht steht ihm ebenso gut wie es das Wohlbefinden des Publikums widerspiegelt.



Aber alles von Anfang an. THE PRESETS eröffneten an diesem Abend für DANIEL und PAUL und ließen den Postbahnhof im Sound der 80er erschallen. Die tief hallende Stimme und die poppigen Drums brauchten eine ganze Weile, um auch die Konzertbesucher warm werden zu lassen. Als der Sänger der Zwei-Mann-Band zum Ende hin relaxter und selbstsicherer auftrat („If you buy our T-shirts, we can come back.“ oder „At the show, I see all the beautiful girls dancing all around but if they later come talk to me, I don’t know what the fuck to say!“), schien beim Publikum die Begeisterung zu steigen.

Nichtsdestotrotz – erwartet wurden die Jungs aus Down Under. Unterstützt von einem Bassisten, einem Drummer und einem Synthie-Menschen betraten THE DISSOCIATIVES gegen 22 Uhr die Bühne. Jubelschreie raunten durchs Publikum. Den Trägern der vereinzelten Silverchair-Shirts wurde ganz warm ums Herz, denn DANIEL JOHNS hielt sein musikalisches Versprechen. Brachiale Wutausbrüche folgten auf engelsgleichen Gesang und die Leidenschaft siegte. In ‚Horror With Eyeballs‘ oder in der aktuellen Single ‚Young Man, Old Man‘ steckt live wesentlich mehr Energie, dagegen wirken die abgemischten Versionen auf [I]Dissociatives[/I] fast lasch.



Auch ‚We’re Much Preferred Customers‘ und ‚Aaängry Megaphone Man‘ ließen die Musiker und ihre Zuschauer mächtig rocken. Die Folgen waren Schweißströme, die gelegentlich von PAUL MACs Kinn trieften und DANIEL JOHNS manchmal noch glänzender erschienen ließen als seine Person ohnehin anmutet. Mit der Zugabe ‚Sleep Well Tonight‘ verabschiedete sich als Erster DANIEL JOHNS und verließ die Bühne. Nachdem die Band folgte, stand auch PAUL MAC von seinem Hocker auf, grüßte das Publikum und strahlte über beide Backen die größte Zufriedenheit aus.



Fotos: © www.fritzclub.com

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Autor: [EMAIL=verena.zistler@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Verena Zistler[/EMAIL]

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