They don’t ever want to change!
1998 in Perth gegründet, hat sich das von Sänger und Gitarrist Gareth Liddiard angeführte, derzeit in Melbourne ansässige Quartett nach diversen Besetzungswechseln mit seinem von Bands und Künstlern wie Velvet Underground, Bob Dylan, The Birthday Party oder The Triffids beeinflussten Sound in den vergangenen Jahren längst auch in Europa einen Namen gemacht, wo es nicht nur zwischenzeitlich sein Domizil aufgeschlagen hatte, sondern 2007 auch eine mit einem Auftritt beim renommierten, in jenem Jahr von den großartigen Dirty Three kuratierten All Tomorrow’s Parties-Festival in England beginnende viermonatige Tour absolvierte.
Anlässlich der (Deutschland-) Veröffentlichung ihres fabelhaften aktuellen Albums Havilah im Mai dieses Jahres beehrten uns Liddiard & Co. im Juni schon einmal an gleicher Stelle, um ihre erdige, bluesinfizierte Psychedelia nun also abermals auf die Bühne des Bang Bang Club zu bringen und den an diesem Abend gut 100 Besuchern ein gewohnt nachhaltiges Live-Erlebnis zu bescheren. Für Bang Bang Club-Verhältnisse begann der Gig der Band aus Melbourne gegen kurz vor 22 Uhr doch überraschend zeitig, was den ein oder anderen doch leider um den Genuss der ersten Songs eines ohnehin ziemlich kompakten, um nicht zu sagen kurzen Sets bringen sollte.
Entschädigt wurde man dann aber umgehend mit einer an Intensität und Leidenschaft schwerlich zu überbietenden, gut einstündigen Performance, in deren Zentrum Frontmann Liddiard – je nach dargebotenem Song – ganz den augenscheinlich mit authentischer Theatralik und konzentriertem In-sich-gekehrt-sein ausgestatteten charismatischen „Man in Black“ gab (inkl. tätowiertem Neubauten-Logo auf dem linken Unterarm), der sich überraschenderweise mit oftmals mit bis zu den Waden herunterhängendem Arbeitsgerät schon mal im Gestus seliger Shoegaze-Zeiten übte, um die unterschwellig ohnehin stets von brodelndem Noise durchzogenen Songs schließlich – dann gar auf der Bühne vor den Effekt-Pedals kniend – immer wieder gerne ihrem wohlverdienten nachhaltig fiependen Feedback-Fadeout zuzuführen.
Auch wenn das reguläre Set mit einem sich zum Ende hin zu einem vehementen, relativ straighten Rocker wandelnden älteren Stück und dem dieses Tempo wunderbar aufnehmenden daran anschließenden ‚I Don’t Ever Want To Change‘ endete, war der Auftritt von THE DRONES insgesamt von einer eher im Midtempo-Bereich angesiedelten, gelegentlich gar balladesk anmutenden dunklen Blues-Psychedelia geprägt, die im sich bedrohlich auftürmenden, schließlich aber in einer Art ausgelassenem Singalong mündenden ‚Sharkfin Blues‘ sowie der einzigen Zugabe ‚The Minotaur‘ seine outstanding Highlights hatte.
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Autor: [EMAIL=thomas.stern@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Thomas Stern[/EMAIL]