THE DRUMS – Summertime! EP


Heißt so, klingt so.



Laut NME sind sie mal wieder das nächste heiße Ding, aber damit kann man ja echt niemanden mehr auf die mp3-Laderampe hieven. Angeblich sind sie die coolste Band New Yorks. Die Vorverkaufszahlen ihrer Konzerte sprechen da eine viel deutlichere Sprache. Bei einem ausverkauften Konzert nach dem nächsten muss diese Band ja doch irgendwie cool sein. Und alles, was THE DRUMS uns nun auf die Ohren geben, ist eine lausige kleine EP mit gerade mal sieben Liedern.

Alles beginnt damit, dass der blonde Surferjunge ans Bett seiner Freundin kommt und ihr zuruft: „Wake up, it’s a beautiful morning!“. Danach rennen beide wie von der Tarantel gestochen an den Strand (barfuß), denn die Welle ist gerade perfekt. ‚Let’s Go Surfing‘ schmeißt die folgenden 25 Minuten gleich genau dahin, wo sie hingehören: eben an den Strand. Komisch, denn THE DRUMS kommen doch aus New York. Schmeckt trotzdem nach Flutschfinger.

Weiter geht’s mit Klatsch-Schnipps-Hopps. Und dann wird auch noch gepfiffen! Es klingt furchtbar phrasenreich, aber was soll man machen, es handelt sich bei Summertime! einfach absolut um ein Somme-Sonne-Surf-Album (hierbei ist anzumerken, dass sich die Autorin beim Lesen solcher Beschreibungen normalerweise spontan übergibt – aber gegen die Wahrheit kommt niemand an). Die sieben Songs sind eine Fusion von aktueller Indie-Musik mit den 50er Jahren. ‚Make You Mine‘ ist ein klassisches Liebes-Dilemma-Lied, wie es Rick Nelson hätte singen können. Im nächsten Lied wird zuckersüß angebandelt, das klingt allerdings nur so. Der Text von ‚Don’t Be A Jerk, Johnny‘ schlägt schon ein bisschen auf den Magen und gegen Ende noch mal richtig zu. In ‚Submarine‘ hört man dann die Sirenen heulen, die mit ihrem betörenden Gesang die vorbeisurfenden Jungspunde anlocken.

Danach Pause (wegen Mittagssonne, das ist ganz schlecht für die Haut): ‚Down By The Water‘. Wieder ein Geschmachte wie in den 50ern. Dieses Lied erzielt mit Sicherheit große Erfolge, wenn es unter dem Fenster der Angebeteten vorgetragen wird. Danach wird wieder aufgedreht. Die Haare fühlen sich schon salzig an, die Bikinistreifen sind mittlerweile gut zu erkennen. ‚Saddest Summer‘ ist noch mal Bumsfallera mit Handeklätschen, fantastischer Indie-Pop für den Neoprenanzug. Schließlich deutet der Ausklang des Liedes schon das abendliche Strandfeuerwerk an. Zum Schluß der Summertime! EP erklingt ‚I felt stupid‘ und das Mädchen der Wahl zum Mit-nach-Hause-nehmen ist gefunden, vielleicht verbringen wir die Nacht aber auch einfach am Strand.

Dann haben wir zwar morgen Sand im Po. Aber was soll’s – „Summer’s just beginning, Baby!“

Popmonitor präsentiert: THE DRUMS live am 27. Februar im Lido // Berlin

THE DRUMS
Summertime! EP
(Cooperative Music/ Universal)
VÖ: 26.02.10

www.wearethedrums.com
www.myspace.com/thedrumsforever

Autor: [EMAIL=melanie.gollin@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Melanie Gollin[/EMAIL]

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