The High Hats – Too Much Is Never Enough

The High Hats - Too Much Is Never Enough

Schönes kleines Pop-Punkalbum gefällig? Aus dem hohen Norden rollt die Schwedenwelle und rollt und rollt und spült Indiebands ohne Abbruch nach Deutschland. Und auch wenn die HIGH HATS aus Borås (im Südzipfel Schwedens) auf Tour ihr erstes Album Too Much Is Never Enough mitbringen, dürfte diese genauso problemlos Anschluss finden, wie die Band selbst.
Die HIGH HATS sind Sänger MAGNUS, JOHAN am Bass, TOBIAS an der Gitarre und KRISTIAN an den Drums. Sie beten uns das Dreigestirn Sex, Drugs und Punk Rock’n Roll so vor, wie man es gewohnt ist. Hier liegt auch das Problemchen des Produkts: Ja, so was hat man schon mal gehört. Wer sich jedoch nicht daran stört, kann sich freuen.

Ein fröhliches „Come on, motherfucker!“ läutet den Song ‚I overdid it‘ und das Album ein. Beide verbreiten eine angenehme Stimmung, während von Sinnlosigkeit, Langeweile und Rausch gesungen wird. Pop-Melodien werden in dahinhoppelnden Chords und indietypische Strukturen verpackt.
Nicht eins der 14 Lieder verlässt das Konzept des Uptempobereichs, was besonders bei der Single ‚Bitterswede‘ deutlich wird. Neben dem humorvollen Text („I feel good, when I am pissed. I don’t think that god exists.“) ist auch die Musik leicht verdaulich und soll ganz klar zum Pogen auffordern. Der ironisch jammernde MAGNUS bekommt in einem an die Beach Boys erinnernden Chor Deckung von seinen Kollegen. Diese steigen zum Beispiel auch bei ‚S.N.A.‘ mit „Shoop Shoop Shoodoboob“ in den Ring. Dazu gibt es schnorrende Gitarren und Handclaps.

Alles unaufdringlich halt, was eben auch ein trauriger Fakt ist. Die Gitarren klingen perfekt, und auch der teilweise an die Beach Boys erinnernde Gesang gerät niemals schlampig oder dreckig, Drums und Songs sind vorhersehbar. Dem kann entgegen gehalten werden, dass das Album auch nicht einen einzigen Ausfall aufweist. Stattdessen gibt es Hits wie das spaßige ‚Gimmie Something‘. MAGNUS wirkt durchaus ehrlich, wenn er von Misstrauen und Klebstoffschnüffeln singt.

Er drückt es selbst so aus: „Call me a cliché. Say I need help. I tell you what: Go fuck yourself!“ Stimmt. Wer sich einen netten Abend mit Bier und Tanz machen will, der greife zu. Auch gegen dieses schöne kleine Pop-Punkalbum kann niemand etwas haben. Aber ob man es wirklich braucht?

THE HIGH HATS
Too Much Is Never Enough
(Alley Cat Records)
VÖ: 18.04.2008

THE HIGH HATS am 10.07.08 live in Berlin/ Wild At Heart

www.myspace.com/highhats
www.rockthistown.de

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