Ist es nun genial anachronistisch oder völlig verweigernd, heutzutage Beatmusik zu spielen? Da legt man THE MAGNIFICENT BROTHERHOOD auf und hört THE WHO oder THE KINKS. Fehlen nur die Pilzköpfe: Die vier Berliner schicken uns mit ihrem zweiten Studioalbum Dope Idiots auf einen beeindruckenden Trip in die 1960er mit so viel Spaß an der Sache, dass man sich das mal dringend live ansehen sollte.

Seit 2007 steht die heutige Besetzung: KIRYK DREWINSKI (Gitarre), ERIK HAEGERT (Orgel, E-Piano), JAN ROHRBACH (Bass) und LARS PUDER (DRUMS). Fleißig sind sie: 2008 veröffentlichen sie ihr selbstbetiteltes Debüt und 2009 ein Livealbum mit weiteren Tracks, das ihre Festival-Aktivität dokumentiert. Dazu kommen natürlich noch viele viele Liveauftritte.

Der Opener ‚I Want To‘ zeigt den Weg auf: Gruppengesang, Farfisa-Orgel und Fuzz-Gitarren. Der bluesige DREWINSKI und der quirlige HAEGERT wechseln sich von Song zu Song als Leadsänger ab. ‚Dope Idiots‘ und ‚Divine Advise‘ sind verrückte Tracks mit reichlich Hooks und liebevollen Details. Man will sich am liebsten genauso merkwürdig ungelenk dazu bewegen wie die Leute damals im Beat-Club.

Beim Love-Song ‚Too Much‘ raucht die Garage. Songs wie ‚You Can Only Guess‘ erzählen von Unsicherheit als Dauerzustand und warten mit saftigen Soli auf. Das Album schließt dann mit der Ballade ‚Save Me Save You‘ auf das ‚Mr. Sandman‘-Thema.

Hey, hey, hey! Tolle Songs aus der Pop-Rock- und Psychoschiene, vielleicht sogar eine Prise früher Punk und das Ganze mit knackigem Sound. Hier dürfen sich Altmods und deren Söhne, die sich schon immer für Papas alte Platten interessierten, sofort verlieben. Shake your feet, Baby!

THE MAGNIFICENT BROTHERHOOD
Dope Idiots
(MM / World In Sound / Trip In Time)
VÖ: 09.10.10

http://www.myspace.com/themagnificentbrotherhood
http://www.MagHood.com