The Maledictions – Taking Up Serpents

Nun ist KEVIN ORTON wahrlich keine ausgesprochene Frohnatur. Doch seine Band, THE MALEDICTIONS, entwickelt sich positiv. Nicht einmal zwei Jahre nach Bury Me Sweet Ghost, das von Trauer um seine „Laura“ bestimmt war, sind sie wieder mit ihrem Dark Americana bereit und erproben sich etwas mehr im Southern Rock.

Da kommen das Titelstück und ein paar weitere Titel deutlich rockiger daher als das gesamte Vorgängeralbum. „Killer Inside“ etwa geht als Rockabilly durch. Besonders „Trans Allegheny Lunatic Asylum“ verbindet mehrere Stile sehr angenehm: Hier spielt Orton ein Gitarrensolo, SUZANNE KAISER das Akkordion und ANDRE FRATTO neben dem Bass gar ein Theremin.

Dann wird es Zeit für neue Liebschaften („Black Iris“). Bei der Düsterromantik ist Orton wieder voll in seinem Element, sind doch seine Songs eher vertonte Gedichte. Er träumt davon, mit seinem Liebchen durchzubrennen („Midnight Horses“) oder von einem Techtelmechtel auf dem Friedhof („The Old Graveyard“).

Einsame Gitarren und gebrochene Herzen – Orton malt romanhafte Geschichten. Der Geist Lauras zum Beispiel spukt nach wie vor in seinem Kopf herum und verdunkelt ihm das Gemüt („Please“). ERIN MOON begleitet ihn wieder stimmlich. Mit dem Fünfminüter „Twilight“ baut die Band richtigen Bombast auf: „Try to light my ghost on fire, made a molotov of desire.“ Das macht Spaß und Lust auf immer mehr. Wer amerikanische Volksmusik bisher nur mit lästigem Country und Amirock verbindet, findet hier Anspruch und Gefühl en masse.

 

The Maledictions
Taking Up Serpents
(Anvil)
VÖ: 06.11.2018

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