THE NEW PORNOGRAPHERS + CORTNEY TIDWELL am 10.05.2006 im Magnet

[b]
A.C. NEWMAN und seine NEW PORNOGRAPHERS sind die Könige des Pop.



Der Magnet Club ist noch mäßig gefüllt, auf der Leinwand läuft das UEFA-CUP Finale, da betritt CORTNEY TIDWELL die Bühne. Allein, nur mit einer Akustikgitarre in der Hand, steht sie umringt von massig NEW-PORNOGRAPHERS-Equipment. Dieser Tage erscheint ihre erste EP in Deutschland, daher gibt es eine kurze Kostprobe ihres Schaffens.
CORTNEY TIDWELL ist in Nashville aufgewachsen, was man ihr auch anzuhören glaubt. Sie macht natürlich Folkmusik, mit einer unglaublich durchdringenden Stimme. Die Gitarrenbegleitung hingegen lebt vom Vermögen der Zuschauer sich vorzustellen, wie es gerade klingen soll, es aber irgendwie nicht tut. Dennoch, oder gerade deswegen, wirkt das alles sehr charmant. Dann kündigt sie ein Hip Hop Stück an. Wie das, denkt man sich noch, da ist sie schon hinters Schlagzeug gestiegen. Mit der linken Hand spielt sie auf einem breiig fiependen Keyboard, rechte Hand und Füße bedienen das Schlagzeug, und singen tut sie natürlich auch noch. Beeindruckend! Nach sechs Songs hat man sie definitiv ins Herz geschlossen. Ihre Mission ist also erfüllt.

Um einiges zahlreicher gibt sich der Hauptact des Abends die Ehre. THE NEW PORNOGRAPHERS aus Vancouver haben ihr fulminantes letztes Album [i]Twin Cinema[/i] zu neunt aufgenommen, auf der Bühne des Magnets sind sie immerhin zu sechst. Das reicht aus, um mit zwei Keyboards, zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und bis zu vier Stimmen einen wahrlich runden Sound zu fabrizieren, wie man ihn auch von ihren Alben kennt, die eine Schatzgrube der Popmusik sind. Der große internationale Durchbruch blieb den NEW PORNOGRAPHERS bislang zwar verwehrt, wer sie aber einmal gehört hat, kommt von den Melodien der Band nicht mehr los.

So hat sich der Magnet Club mittlerweile auch gut gefüllt, und alle schauen voller Ehrfurcht auf die Bühne. Es ist faszinierend, was für unglaublich perfekte Musiker sich auf dieser tummeln und einfach alles richtig machen.
Das Gros der Songs stammt vom neuen Album, aber auch die Vorgänger [i]Mass Romantic[/i] und [i]Electric Version[/i] werden nicht ausgespart.
Zwischendurch kommen sie immer wieder auf ihren letzten Berlinbesuch zu sprechen. Damals hatten sie in einer Kirche einen Bären im Käfig gesehen und dies, da sinnfreie Käfighaltung nicht ganz ihrer Definition von christlicher Nächstenliebe entspricht, bis heute nicht verarbeitet. Leider fand sich auch im Publikum niemand, der den Kirchenzoo erklären konnte.
Das könnte doch ein Anlass für häufigere Berlinbesuche der Band sein. Irgendwann findet sich bestimmt ein Auskenner, und nebenbei gibt’s regelmäßig wundervolle Musik.

www.thenewpornographers.com
www.myspace.com/cortneytidwell
www.magnet-club.de
www.karreraklub.de

Autor: [EMAIL=alexander.eckstein@b-i-b.de?Subject=Kontakt von der Website]Alexander Eckstein [/EMAIL]

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