R&B-Produzenten haben sicher ein schönes Leben. Sie können sich sonst wohin verirren und bleiben trotzdem immer stylish. So sieht es auch für JAMES POYSER aus. Zusammen mit Produzent KHARI FERRARI MATEEN (THE ROOTS u.a.) und Rapper SUPASTAR hat er sich ein Projekt namens THE REBEL YELL (nicht zu verwechseln mit der amerikanischen Poprock-Gruppe) erarbeitet und das Album Love & War auf den Markt gebracht.
POYSER gehört ins Umfeld der New Soul- und Funk-Bewegung in Philadelphia und der dortigen Rapszene. Der Grammy-Gewinner schrieb bereits Songs für COMMON, EYKAH BADU und MARIAH CAREY. Sein Vermögen für R&B- und HipHop-Pop stellt er nun auch singend und rappend unter Beweis.
Er stellt sich im Eröffnungstrack ‚Army Of Misfits‘ als entspannter Herr mit sanfter Stimme vor, der sich vor einem Electro- und Piano-Hintergrund ins beste Licht rückt. Kein Rap, kein unnötiges Gepose, einfach stimmiger Sprechgesang. ‚Wanted!‘ erinnert an Schmacht wie ‚No Eternity‘ von JEANETTE BIEDERMANN. Gut, dass HipHop-Beats eingesetzt werden und sich POYSER die Unterstützung von anderen Mädels ins Feature geholt hat. Genau wie bei ‚Heartbreak 101‘ flowt er ruhig über 80er-Jahre-Funk.
Das mit dem 80er-Referenzen ist so eine Sache. In ‚Love & War‘ stellt sich der gutgekleidete Styler philosophische Fragen und legt einen klugen Popsong hin. Zu den anschließenden HipHop- und Elektro-Songs nickt der Kopf bestenfalls, aber die Melodien wollen einfach nicht hängenbleiben. Alles gut gemeint, und Pop ist unüberhörbar im Spiel, aber eine echte Alternative ist der Gute noch nicht. Es sei denn, dem geneigten Hörer genügt etwas Funk und etwas R&B-Pop.
THE REBEL YELL
Love & War
(BBE/ Rapster)
VÖ: 24.07.2009
www.rebelyell-loveandwar.com
www.myspace.com/therebelyellrevolution