Wenn ein 21 Jahre alter junger Mann Sänger werden will, nimmt er Gesangsunterricht. Und von was soll er singen als von Liebe? Für alles andere erscheinen ihm seine süßen Akkorde und seine brave Stimme viel zu erhaben. Der Hamburger Wuschelkopf TIMO BREKER entspricht ganz diesem Typus und beginnt seinen Weg als Singer-/Songwriter bei dem dafür prädestinierten Label Lamm Records mit der EP Learn & Wait.
Gelobt wird er in seiner Zunft, sodass er gar mit seinem Idol PAOLO NUTINI die Bühne teilen durfte. Hört man ihn zumeist allein mit seiner Gitarre, bekommt er auch Rückendeckung von LARS CÖLLN (Gitarre), JAN BELA (Bass) und MARCO MÖLLER (Drums).
Natürlich beginnt so ein Debüt mit einer sanften Akustikgitarre und dann BREKERS Stimme, die liebestrunken und doch unglücklich von einer ganz besonderen Frau singt – ‚Julia‘. Hinein werden noch ein kühles Piano und ein paar Drums arrangiert – fertig. Zugegeben, „Julia“ ist wirklich ein selten schöner Name, aber der Auftakt-Track kann sich auch hören lassen.
Für ‚No Man‘s Land‘ hat BREKER hörbar lange am Text gearbeitet. Wenn er so in den Worten schwelgt, kommt da der herablassende Gedanke auf: Schmusebarde. Nein, von so einem Vergleich will man gerne absehen, aber es stimmt: Wenn er in ‚Good Enough‘ in Fistel-Höhen singt, ähnelt das JAMES BLUNT. Der Titeltrack kann dagegen noch etwas überraschen, wenn sich der Song doch tatsächlich etwas dynamischer davon bewegt.
Learn & Wait ist, wie zu erwarten, mit guten gesungenen Melodien gespickt, aber insgesamt etwas eintönig ausgefallen. Klar, der Junge hat Talent. Aber vielleicht sollte er sich musikalisch noch etwas umschauen, bevor er sich an einen Longplayer wagt.
TIMO BREKER
Learn & Wait EP
(Universal/ Lamm Records)
VÖ: 24.07.2009