TWO GALLANTS am 22.11.2012 im Postbahnhof


„It’s good to know that we are not alone on that world.“ – zurückhaltende Worte trotz ausverkauftem Haus.



TWO GALLANTS, die Band vom Bright Eyes-Label „Saddle Creek“, ging mit ihrem im September erschienenen Album The Bloom And The Blight auf Tour und machte am 22.11.12 auch in Berlin im Postbahmhof Station.

Mit der Melodie des vom aktuellen Album stammenden Songs ‚Winter’s Youth‘ betrete ich den Eingang vom Postbahnhof/Berlin. Freundlich weist mich die Frau vom Einlass auf eine kleine Spendendose der NGO „Viva con Agua“ hin. Ich freue mich, dass Band, Club und Veranstalter solch wichtige Projekte unterstützen und schlängle mich vorbei an das aus verschiedenen Nationen stammende und demografisch schwer bestimmbare Publikum. Weiter geht es zu dem von innen aus Holz bekleideten ausverkauften Konzertsaal.

Die Londoner TO KILL A KING eröffneten das Spektakel, wollten aber nicht so recht zu Adam Stephens kratziger Stimme und Nostalgie passen.

Fast unsichtbar betreten danach dann Gitarrist Adam Stephens und Schlagzeuger Tyson Vogel die Bühne, und man fragt sich zunächst, ob es sich dabei um die beiden Roadies oder doch die beiden Bärtigen von TWO GALLANTS handelt. Los geht es mit dem Ohrwurm ‚Winter’s Youth‘, gefolgt von ‚Halcyon Days‘. Schlagzeug und Gitarre stehen in einer Linie am vorderen Bühnenrand und es scheint keinen Frontmann zu geben, zumal beide auch gleichwenig mit dem Publikum kommunizieren.

Es folgen Stücke von der letzten Tour 2007, welche vom Publikum grölend oder pogend begleitet werden. Trotz Schüchternheit wirkt die örtliche Nähe familiär und die Gitarrenriffs so kratzig wie die Drums holprig. Das rockt und beruhigt gleichzeitig. Da stört es auch nicht, wenn Stephens Gitarre zwischendurch ganz wegfällt, Vogel fragend rüberschaut und versucht den Song allein, melodisch trommelnd, zu stemmen. Diese kleinen verzeihbaren Pannen sind es, die die aus San Francisco stammende Band sympathisch machen.

Das Publikum jedenfalls stört es nicht. Die Mundharmonika und hier und da ein Schellenring lassen Lagerfeuerstimmung aufkommen, wobei die vom Leben geprägten Texte einen tieferen Sinn hinter alldem preisgeben. Tyson schmeichelt zwischendurch „It’s good to know, that we are not alone on that world“, um sich anschließend wieder den Folk- und Indieklängen definiert und doch aggressiv draufschlagend hinzugeben. Die Energie springt über und man weiß nicht, ob einem zum Springen oder doch eher melancholisch zu Mute ist.

Nach eineinhalb Stunden ist es dann vorbei, Zeit gelassen haben sie sich also mit dem von laut zu leise schwankenden dynamischen Set. Schließlich noch die Zugabe, in der sie noch die letzten, nicht vom Album gespielten Songs draufpacken. Eine weitere Zugabe mit Akustiksong und Abschied lässt nicht lange auf sich warten.

Ich verlasse den Postbahnhof und bin mir sicher, dass es von den TWO GALLANTS in Zukunft noch einiges zu hören geben wird.

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Autor: [EMAIL=ronny.rau@hotmail.com?Subject=Kontakt von der Website]Ronny Rau[/EMAIL]

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