Dichte Gitarrenwände und Synthiesounds sind derzeit allgegenwärtig. Mit einer Flut an Interpreten, die den Sound der späten 80er und frühen 90er aufleben lassen, scheint 2014 ein Shoegaze-Revival anzufachen. Recht unverhofft tritt da ebenfalls eine deutsche Band auf den Plan und mischt die Pop-Landschaft hierzulande auf: U3000. Viel kennt man bislang nicht viel von ihnen, und doch wird schon jetzt von einer eigenen Attitüde gesprochen – von dem sogenannten Starpotential.
Noch vor ungefähr vier Wochen konnte man sich die Zähne an den Suchmaschinen ausbeißen, wollte man mehr über die Band herausfinden. Versehen mit einem Namen, der keinerlei Schlüsse über die Musik zulässt, waren lediglich eine von Konzert-Terminen geschmückte Homepage und ein nichtssagender Facebook-Auftritt aufspürbar. Ach ja, da war noch etwas: Ein Soundcloud-Profil – nur leider ohne jegliche Streams. Schon alleine das wirkt differenziert, wird doch sonst im Kampf nach Aufmerksamkeit jeder noch so kleine Karrierepups in die sozialen Netzwerke hinausgeschrien.
Zum Interviewtermin ist die Single „Niemals“ demnach das Erste, was man je von den vier Jungs gehört hat. Die Aufmerksamkeit, die man ihnen dieser Tage schenkt, schränkt das jedoch nicht im geringsten ein. Auf Sendung bei FLUX FM, Video-Veröffentlichung bei SPEX, Auftritt bei TV NOIR – man ist versucht zu sagen: läuft. U3000 begegnen allzu großen Prognosen aber mit Gelassenheit. „Wir wollen uns eben nicht selber feiern, wie die meisten im deutschen Pop-Bereich!“ betont Anska, grinst und schweigt ansonsten. Schwadronierende Ausbrüche und Erklärungen gibt es bei ihnen ohnehin nicht. „Eigentlich soll man da ein Gefühl heraushören können, und entweder man tut das oder man tut es nicht.“, sagen sie. U3000 lassen die Musik also lieber für sich sprechen. Vielleicht reicht das auch.
Es ist diese Prägnanz und die Leichtigkeit ihres Sounds, die ihre Musik so greifbar machen. Schon die erste Single „Niemals“ mit einer schlichten Aneinanderreihung von simplen, sich wiederholenden Phrasen über den Alltag, zeugt beispielhaft davon. Das Alles geht niemals vorbei. Was bliebt, ist jedoch nicht der ernüchternde Nihilismus:„Es geht gar nicht um die Alltäglichkeit selber. Es geht darum, die Euphorie in ihr zu finden!“. Am Ende ihrer Release-Party, stellen U3000 mit dieser Grundhaltung tatsächlich ein ganz eigenes Profil unter Beweis. Zum Markenzeichen wird dabei der einstimmige Gesang von von Hannes und Mika zwischen eingängigen Melodien, die mal zum Träumen verführen, mal zum Tanzen. Manchmal hilft es, die Dinge nicht kaputtzureden, um sie spüren zu können. U3000 scheinen das zu wissen.