Unser Bericht zur BERLIN MUSIC WEEK: First We Take Berlin & Our/Berlin

100 Acts an zwei Abenden in 15 verschiedenen Clubs – das macht Showcases bis zum Umfallen und fiese Fußschmerzen vom Herumrennen. Die BERIN MUSIC WEEK mit seinen Mini-Festivals FIRST WE TAKE BERLIN und OUR/BERLIN hat uns ordentlich auf Trab gehalten. Wer einen ausgetüftelten Timetable parat hatte, der konnte allerdings eine Vielzahl an vielversprechenden Künstlern genauer unter die Lupe nehmen. Wir präsentieren nachträglich die Highlights der drei Tage:

DER MITTWOCH

Zum Auftakt lädt Our/Berlin zur Oberhafenkantine. Hier präsentieren NORDIC BY NATURE ihre musikalische Perlen aus Skandinavien. Was entfernungsmäßig nur wenige Schritte von der Our/Berlin-Distillery liegt, wo das Spektakel 2013 stattgefunden hat, sind stimmungsmäßig ganze Meilen. Man munkelt, es könnte einen Zusammenhang mit den fehlenden Vodka-Shots geben, die im letzten Jahr noch gratis verteilt wurden. So richtig bombastisch wirkt hier am ersten Tag jedenfalls gar nichts. Auftritte von SHERPA oder THE WHITE ALBUM plätschern wie Soundchecks daher. Im OHM geht es dann mit dem Trio CHILDREN weiter, das den Release seines Debütalbums Leaving Home feiert. Bezaubernden Pop-Melodien und sanfte Vocals zwischen minimalistischen Beats erinnern dabei an die Intimität von The XX und geben dem Tag doch noch einen guten Abschluss.

DER DONNERSTAG

Unser nächster Tag beginnt erneut bei Our/Berlin mit dem Auftritt von Anders Rhedin alias DINNER, bei dem gewiss niemand mehr an chillen im Liegestuhl denkt. Mit Tanzeinlagen zwischen Wahnsinn und Genialität und Sound-Einflüssen von NEW ORDER und  HUMAN LEAGUE bringt der Däne alle zum Raven. Im Gegenzug kassiert das Publikum Komplimente für seine „Sexyness“. Mal eben reißen dann alle auf Ansage die Arme empor, „um den Körper und die Seele zu spüren“. Total bekloppt? Vielleicht, aber verdammt aufmerksamkeitsfördernd.

Weniger extrovertiert geht es bei SIVU zu, der mit seinen empfindsamen Alt-Pop-Songs das Publikum im Privatclub im Bann hält.  An die Schwedin SEINABO SEI und ihren Soul-Pop kommt an diesem Abend jedoch niemand heran. Die Stockholmerin dürfte seit der Veröffentlichung von „Younger“ und dessen KYGO-Remix weitreichend bekannt sein. Mit ihrer Stimmgewalt und einem Mix aus klassischer Instrumentierung und Trance macht sich die 23-Jährige im Lido einen großen Namen, den man sich besser schon mal merken sollte.

DER FREITAG

Der letzte Tag von First We Take Berlin beginnt mit ΩRACLES und ihrem psychedelischen Sound der 70er à la TAME IMPALA. Im Astra Kulturhaus legen die Fünf eine wilde Jam-Session hin und vergessen am Ende sogar selber ganz die Zeit. Spätestens ab „Melt Tonight“ tanzt hier jeder in der Menge mit.

Derweilen spielen MAN WITHOUT COUNTRY ihren Electronica in der Berghain-Kantine, allerdings erleben wir leider nur noch das letzte Drittel mit. Dann lädt das Trio BALLET SCHOOL zu einer losgelösten 80er Pop-Party ein. Trotz katastrophalem Soundsystem vor Ort klingt die Band mit Rosie Blairs in die Höhe schnellender Stimme, Drums und Gitarre zauberhaft. Das Highlight ist hier ohne Zweifel „Heartbeat Overdrive“, und die Euphorie, die dabei in der Luft liegt, verrät: Lange wird diese Band nicht mehr auf den kleinen Bühnen zu Hause sein.

Von hier an wartete das Berlin Festival auf seine Besucher. erfahrt Ihr, was in den folgenden Tagen auf dem Arena-Gelände vor sich ging…

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