Update: TRAUMZEIT-Festival in Duisburg – Review zum ersten Tag (01.07.11)


Spektakuläres Line-Up im Landschaftspark…



Die Festival-Saison ist in vollem Gange, Hausnummern wie „Rock Am Ring“ oder „Hurricane“ sind bereits abgeklappert, da machte der Bus an einem ganz besonderen Ort Halt: beim TRAUMZEIT-Festival im Landschaftspark Duisburg Nord.

Auf dem völlig entrückten Gelände der ehemaligen Eisenhütte hielt das Freitagsprogramm sein Versprechen eines unvergesslichen Abends. Dabei fiel der Auftakt noch eher verhalten aus, als der Pianist YARON HERMAN in der „Gießhalle“, einer großen Halb-Freiluft-Bühne und neben der „Kraftzentrale“ musikalisches Zentrum des Festivals, zur langsam untergehenden Sonne vor einer Hand voll Gäste die „Traumzeit“ eröffnete. Auf der „Bühne am Gasometer“, die am Freitag auch für Besucher ohne Festivalticket zugänglich war, zog wenig später das Trommelduo BUBBLE BEATZ das Tempo spürbar an, während im „Hüttenmagazin“ der erste Vortrag zum Gastland Myanmar zu erleben war – eine Vorbereitung auf den spannenden, wenn auch gewöhnungsbedürftigen Gießhallen-Auftritt des HSAING WAING ENSEMBLE HEIN TINT, das traditionelle Musik mit bekannten Melodien aus Fernsehen und Kino von Myanmar kombinierte. Die schottische Post-Rock-Combo MOGWAI, die den Abend in der „Gießhalle“ mit einem vergleichsweise zugänglichen Set beschloss, dürfte selten ein eklektischeres Bühnenvorprogramm erlebt haben.

Die eigentlichen Highlights des Abends fanden jedoch rund 100 Meter weiter in der „Kraftzentrale“ statt, einer großen Halle, in der die Bühne ebenerdig und zentral angesiedelt war – eine ideale Lösung, um möglichst vielen Besuchern einen guten Blick zu gewähren. Was sich auch auszahlen sollte, denn beim grandiosen Gig von CARIBOU gab es nicht nur schier unendlich viel zu hören, die Live-Elektronik der Band um DAN SNAITH war auch optisch eine irre Flut an Reizen. Weswegen es auch Sinn machte, dass an gleicher Stelle der erste Traumzeit-Tag sein Ende im Kontrapunkt fand: in den stillen, traumhaft schönen Stücken des Isländers ÓLAFUR ARNALDS.



Aber auch die zwei weiteren Tage versprachen – neben vielen Geheimtipps – Highlights, etwa Gigs von KREIDLER und THE WEAKERTHANS, ein gemeinsames Konzert von PATRICK WOLF und ALEC EMPIRE und der einzige Europa-Auftritt des Duos BRANFORD MARSALIS & JOEY CALDERAZZO.

Das „Traumzeit Spezial“ zum südostasiatischen Land Myanmar mit zahlreichen Konzerten, Filmen und einem Workshop hatte der diesjährigen Ausgabe des Festivals ihren Rahmen gegeben, eine echte Verwebung der Musikwelten fand aber zumindest am ersten Festivaltag nicht statt, was umso bedauerlicher war, als gerade der Sound von Bands wie MOGWAI oder CARIBOU Anknüpfungspunkte für ferne musikalische Einflüsse bietet. Hier lässt sich in der Zukunft vielleicht noch etwas mehr wagen.

TRAUMZEIT
Freitag, 01. Juli bis Sonntag, 03. Juli 2011
Emscherstraße 71
47137 Duisburg

http://www.traumzeit-festival.de

Autor: [EMAIL=friedrich.reip@popmonitor.de?Subject=Kontakt von der Website]Friedrich Reip[/EMAIL]

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