„Alle Stunden verletzen, die letzte tötet.“ Noiserock lebt!
„This album was produced by people who had money […] and recorded with a self-centered, depressive philosophy“, heißt es ironisch auf dem Klappcover. VENTURA sind bei weitem keine Gute-Laune-Band. Die Schweizer baden wagemutig in einer Quelle kondensierender Ausweglosigkeit wie die Makaken auf dem Cover von Ultima Necat. Es geht nicht mehr vor und zurück, man findet sich ab. Noiserock trifft auf melodischen Gesang.
Ultima Necat ist ein düster-hitziges Album, gefolgt von Flashbacks mit Angstzuständen. Die Schweizer modellieren ein Milieu zum Meditieren und Melancholieren. Inmitten brachialer Gitarrenwände, frisiert mit kreischenden Effekten sowie Stop-and-go-Drums und drückenden Bässen, haucht Philippe Henchoz seine zurückgezogene und sensible Stimme. Bands wie SHELLAC, SUPERCHUNK, HUM, FAILURE und den MELVINS hinterließen hier ihre Spuren.
‚Nothing Else Mattered‘ mit seinem rotzigen Gitarrenriff, polterigen Drums und betrübt gelangweiltem Gesang oder ‚Body Language‘ mit seiner grenzenlosen Dynamik sind für mich die stärksten Songs des Albums. Man merkt, dass das Augenmerk auf den Instrumentals lag und der Gesang eher in den Hintergrund gerückt wurde. Das ist zum Teil schade, macht aber Ultima Necat unter anderem aus. Krachig und trashig, das 3. Album VENTURAs geht auf das Gehör und lädt zu bösen Trips ins Ungewisse ein.
VENTURA
Ultima Necat
(Vitesse Records / Cargo (DE/AT) / Irascible (CH))
VÖ: 05.04.2013
www.vitesserecords.com/home
www.facebook.com/vntrtheband
Autor: [EMAIL=ronny.rau@hotmail.com?Subject=Kontakt von der Website]Ronny Rau[/EMAIL]