Hinter der Poetin und Singer/Songwriterin VERA SOLA aus LA steckt die Tochter von Dan Aykroyd (z.B. Ghostbusters) und Donna Dixon, DANIELLE AYKROYD. Sie hat lange mit Sänger ELVIS PERKINS getourt und sich jetzt unabhängig gemacht. 2018 erschien ihr Debüt Shades, das einen nostalgischen LEONARD COHEN-artigen Akustikfolk zeigte. Peacemaker öffnet jetzt die Perspektive in Richtung Dark Americana und Bluespop.
Schon der Opener „Bad Idea“ ist ein schwelgerischer Song mit verhaltenen Bläsern und melodiöser als als alle Titel des Vorgängers. Die Sängerin hat sich an TOM WAITS orientiert und singt trotzige und sarkastische Lieder wie „The Line“. Leidend und grüblerisch sind die Lyrics: „Cause it’s all just a long dark circle: Day is return to the looping of the line. Dying is only a passing thing. We’ll be back again sometime.“ Sowohl vom Leben als auch von der Liebe fühlt sich Vera Sola eingeengt: „I’m Lying“.
E-Gitarre und Drums spielen in „Get Wise“ einen kühlen Tango auf. Das Outro in „Desire Path“ entführt orchestral in die Weite. Sex kann sie nicht mehr beim Liebhaber halten: „And I’ve been awake now a while. I’ve fallen for days and I’ve weathered the nights. I’m out in the street.“ Als er sie in „Waiting“ endlich verlässt, freut sie sich eigentlich, denn das ständige Warten hat ein Ende.
Der traurige Versuch der Selbstbefreiung als Frau und Künstlerin aus dem „Bird House“ wird ruhig, ernst und kühl erzählt. Geradezu feministisch ist sie gezwungen, die Rolle des Cowgirls oder gar der Waffe dem schlechten Mann zu entreißen („Instrument Of War“). Die Songs faszinieren mit verschrobener Instrumentierung („Hands“). Aykroyd singt gut und bringt mit „Blood Bonds“ sogar einen coolen Bluesrocker zustande. Hier steigt jemand zu Ruhm auf!
Vera Sola
Peacemaker
(City Slang/Spectraphonic Records)
VÖ: 02.02.2024
Live