Vau.st – Der Tausendf​ü​ß​er im Hamsterrad

VAU.ST ist zurück mit einem neuen Rap-Album, entschleunigt und verkopft wie immer. Groovte vor zwei Jahren Der Affe Auf Dem Schleifstein, muss jetzt Der Tausendf​ü​ß​er im Hamsterrad schwitzen.

VERSCHALLERTANs Rat: Lieber „Eskapieren“ als eskalieren. Beruhigende Lofi-Vibes hüllen den Hörer ein und Vau.st gibt seine Props an den Kollegen WUN TWO. „Im Delay“ ist die Selbstvorstellung als Nachwuchs: „Such‘ mir ein Ideal aus und versuch‘ danach zu leben.“ In „Das Nachahmen der Nachfahren“ grenzt er sich von kommerziellen 0815-Rappern ab: „Sie sind Nachfahren einer sich selbst richtenden Welt und sie können nur nachahmen, was ihnen selbst nicht gefällt. Sie kennen niemand. Sie sind Fremde vor sich selbst.“

Musikalisch wechselt Jazzhop mit Saxophon und Relaxmusik mit Gitarre. Diese Tracks sind durchsetzt mit gesammelten Gedanken, die in einer Mischung aus Hiphop- und Symbolsprache vorgetragen werden. Dem überfordernden Selbstoptimierungswahn setzt Vau.st Gelassenheit und Individualität entgegen. Das ist Selbstschutz vor Burnout. In „Doppelleben und Depressionen“ singt er traurig davon. Umzingelt von gehetzten Leuten, bleibt diese Logik jedoch schwach („Bleiben So Schwer“).

Ein bitterer Track ist „Die Letzte Wiederholung“: Als Geist läuft er nach seinem Tod durch die Welt, die ihm nicht mehr gefällt, obwohl oder gerade weil sich nichts geändert hat. Selbst das Drama seiner Familie („Melanie“) hat ihn gefühlt nicht unverzichtbar gemacht. Das Seltsame an der postmodernen Hyperindividualisierung ist ja, dass sie alle Menschen austauschbar macht („Musster“). Vau.st gewährt einen persönlichen Einblick in seinen Kopf.

 

Vau.st
Der Tausendf​ü​ß​er im Hamsterrad
(Selbstvertrieb)
VÖ: 31.01.2024

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