WE ARE THE OCEAN melden sich nach drei Jahren mit einem neuen Album zurück. Mit ihrem nunmehr vierten Album Ark entfernt sich die aus Essex stammende Band zunehmend von ihren Screamo-Postcore-Wurzeln und veröffentlicht eine Platte, welche sich stark am Progressive-Rock der 1970er Jahre anlehnt und an einigen Stellen sogar eine leichte Stadion-Rock-Manie entfaltet.
Der gleichnamige Titeltrack „Ark“ startet schon zu Beginn des Albums gleich mit vollem Elan durch. Der Song verspricht viel und gibt mit dicken Riffs und einem Gesang, der hier und da auch schon mal an LED ZEPPELIN erinnert, den Ton des Albums an. Das ziehen WE ARE THE OCEAN nahezu konsequent auf der gesamten Albumlänge durch. Sei es im Folgetrack „I Wanna Be“ oder dem fast schon an QUEENS OF THE STONE AGE erinnernden „Shere Khan“.
Ausfälle gibt es wenige. Und wenn man welche benennen müsste, dann wären das Songs wie „Hope You’re Well“ oder „Holy Fire“, die klingen, als wären sie für Radio-Airplay geschrieben worden. Zumindest bei Letzterem können WE ARE THE OCEAN ihre Screamo-Postcore Vergangenheit nicht vollständig abstreifen. Demgegenüber steht ein ehrlich klingender Song wie „Letter to Michael“, ein akustisches Tribut von Sänger LIAM CROMBY an seinen Vater, das so auch aus der Feder von MARCUS MUMFORD hätte stammen können.
Auch wenn Ark ein paar Schwachstellen hat, ist das Album für Freunde des zeitgenössischen Progressive-Rock sicher zu empfehlen. Fans der ersten Stunde, die auf ein Album wie WE ARE THE OCEANs Erstlingswerk Cutting Our Teeth hoffen, werden wohl eher enttäuscht werden. Aber wer von einer Band erwartet, dass sie sich im Laufe ihrer Karriere nicht weiterentwickelt, der hat eh verloren.
We Are The Ocean
Ark
(BMG)
VÖ: 15.05.2015