It’s the Wu, Motherfuckers!
„Man stelle sich folgende Situation vor: eine gut gefüllte Location, Cannabis-geschwängerte Luft und eine Crowd gespannt wartender Gäste, die dem Auftritt einer der wohl großartigsten HipHop-Gruppen unserer Zeit bei ihrem einzigen Deutschlandkonzert entgegenfiebert.
Kurz nach 20 Uhr, Licht aus, Spot an, der erste Act des Abends entert die Stage. LIL‘ FLIP, nie gehört, nie gesehen, aber versteht sein Handwerk. Liegt es an der Qualität des Dargebotenen oder an der Vorfreude auf den Clan? Mit einem Schlag verwandelt sich die bisher gelassen an der Sportzigarette ziehende Bouncer-Gemeinde in eine homogen springende Masse – die Party ist eröffnet!
Support your national heroes: Nach dem Opener aus Übersee ist Badboy AZAD an der Reihe. Gewohnt aggressiv styled der Underdog aus Mainhatten seine Rhymes runter, kann die Anwesenden aber nicht ganz überzeugen. Liegt weniger an ihm, sondern wohl eher an der wachsenden Ungeduld – die Rufe nach
dem Clan werden immer lauter und Unruhe macht sich breit.
International, national, local – BUSHIDO! Berliner Urgestein und in Sachen Gangster Rap mindestens genauso derb unterwegs wie Kollege AZAD, gibt bei dem aus Tempelhof stammenden Rapper einige Neuigkeiten! Seit dem 17.06. ist es offiziell, dass Aggro Berlin und BUSHIDO getrennte Wege gehen. Aber: BUSHIDO ist offiziell bei Urban/Unversial untergekommen. Das neue Album soll im Oktober released werden. Bleibt abzuwarten, was er mit der Unterstützung eines Major-Labels im Rücken an den Start bringt.
Aber auch die lokale Rap-Prominenz hat einen schweren Stand an diesem Abend. „“WU TANG, WU TANG!““, die Crowd bringt ganz deutlich zum Ausdruck, weswegen man hier ist, und so so dauert auch der Auftritt von BUSHIDO nicht all zu lange – zumindest kürzer als die darauffolgende knapp 45minütige Pause, die die Stimmung fast ins Negative umschlagen lässt.
Aber dann, kurz nach 22 Uhr – „“WU TANG Clan aint nothing to fuck with! WU TANG Clan aint nothing to fuck with!““ – der Clan entert die Stage und die schlechte Stimmung ist wie weggeblasen! Ein Meer von erhobenen Händen, hochgereckt zum „“W““, empfängt RZA, RAEKWON, INSPEKTAH DECK, MASTA KILLA, GHOSTFACE KILLAH und U-GOD. METHOD MAN und OL‘ DIRTY BASTARD waren leider nicht mit am Start. Gewohnt lässig und überaus professionell stylten sich die Boyz aus dem New Yorker Stadtteil Staten Island, welches die bekennenden Kung Fu-Fanatiker für sich persönlich in Shaolin Island umgetauft haben, durch die zahllosen Wu-Tang-Hits. Ein gut aufgelegter RZA erinnerte noch an seinen gestrigen Geburtstag und dass er diesen, wie auch den letzten, aufgrund der letztjährigen Zusammenarbeit mit XAVIER NAIDOO, wiedereinmal in Deutschland
verbringt. Ein kleines Gewinnspiel rundet die Comedy-Einlage und den gesamten Gig leider schon nach gut einer Stunde ab, aber diese 60 Minuten waren HipHop pur!
http://www.sonymusic.com/artists/LilFlip/
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