POPTRAVEL. Unter diesem Namen berichten wir in unregelmäßigen Abständen von außerhalb Deutschlands. Porträts, Interviews, Konzert- und Festivalberichte im berühmten Blick über den Tellerrand. Diesmal haben wir uns besonders weit aus unserer bequemen Indie-Ecke herausgewagt…
Wie so viele Städtchen entlang der Küsten des Mittelmeerraums, von Ioannina in Griechenland bis Oeinas in Portugal, von Frontignan in Frankreich bis Agüimes auf der Kapverdischen Insel Gran Canaria, schlägt das Festival SETE SÓIS SETE LUAS auch im slowenischen Piran seine Zelte auf.
Genau genommen ist es nur ein Zelt mit einer Bühne, die auf dem Tartini-Platz aufgebaut wurde, dem Zentrum des Hafenorts, das an der kurzen Küste des slowenischen Istrien zwischen Italien und Kroatien liegt. Benannt ist der Platz nach dem Komponisten und Violinisten GIUSEPPE TARTINI, dem fraglos berühmtesten Sohn der Stadt, dessen durchaus kecke Statue den von venezianischen wie Wiener Prachtbauten und kleinen ehemaligen Palästen gesäumten Platz überblickt – und mit ihm die Bühne.
Foto: Nora Römer
Auf dieser lässt sich an diesem zweiten von drei Abenden ein großartiger, beseelter Auftritt des 7LUAS.CORDAS ORKESTRA verfolgen, das den multikulturellen Ansatz des ursprünglich in Italien gegründeten Festivals perfekt verkörpert: Aus Portugal, Italien, Kap Verde und Marokko stammen die Musikerinnen und Musiker, die ihre unterschiedlichen musikkulturellen Einflüsse in Traditionals wie auch eigenen Arrangements aufgehen lassen und so gemeinsam moderne Worldmusic kreieren, die Brücken baut.
Tagesausflug Krajinski Park & Secoveljske Soline
Für kleines Geld kann man sich in der Touristeninfo des Ortes ein Fahrrad mieten und mit diesem entlang der Küste (und durchs deutlich weniger charmante Partnerstädtchen Portoroz) zum rund sechs Kilometer entfernten Krajinski Park fahren. Das berückend schöne Naturschutzgebiet ist Heimat von weit mehr als hundert Vogelarten und schließt auch die Salinen (Secoveljske Soline) ein, deren SalzPiran gerade zu Zeiten der venezianischen Herrschaft seinen Reichtum verdankte.
Hotel Tartini
Wir waren im Hotel Tartini direkt am Tartini-Platz untergebracht: solide und sauber, freundliches Personal, und mit einer Galerie auf jeder Etage auch ein kleines Kultur-Highlight. Von der Terrassenbar aus überblickt man ganz Piran.