Alex Amsterdam + Sarah Lillian am 04.10.2008 im Mokum

ALEX AMSTERDAM

Der Singer/Songwriter ALEX AMSTERDAM war mal wieder in der Stadt, diesmal um ein paar neue Songs auszuprobieren. Sein letztes Album Stillness Of A Moment, das im April dieses Jahres erschien, wurde aber nicht ganz vergessen. Supportet wurde der Mann, der ganz Deutschland bereist, von SARAH LILLIAN aus der selben Branche (siehe Kurzporträt unten).

Der Schankraum des Mokum ist gut gefüllt, aber kaum jemand verirrt sich in das dunkle Konzertzimmer, wovon sich SARAH LILLIAN jedoch nicht abschrecken lässt. Sie freut sich über die Anwesenden und greift in die Saiten ihrer Akustikgitarre. Ihre Songs, zu denen ihr stets eine kleine Anekdote einfällt, sind alle neu und persönlich wie ‚Between The Lines‘ über die Kommunikationsprobleme in Beziehungen.
Gesangstechnisch kann sie sich ohne Mühe aus ihrem Alt in den Sopran begeben und plötzlich die Geschwindigkeit switchen. Hier zeigt sich ihre Nebenbeschäftigung mit Beat Poetry.

Auch als Mr. AMSTERDAM (heute ohne Brille) seine Gitarre ergreift, um ‚Some Kind Of Bliss‘ zu spielen, hat sich die Masse der Zuschauer nicht vergrößert. Seine sympathische Fröhlichkeit kann auch die Dunkelheit des Raumes nicht trüben und so schlägt er country-like die Akkorde. Von sich selbst überzeugt wie immer, kann so ein Mann auch solch einen Abend retten („Obwohl wir ja heute alle ganz gechillt sind…“).

Das neue Stück ‚Lie A Lier‘ kommt mit schneller Rock‘n‘Roll-Rhythmik daher, und sein heutiger Gesang stimmt, obwohl der 27-Jährige ihn teilweise noch zu unterschätzen scheint. Er erzählt, auf der Oasis-Record-Release-Party gewesen zu sein und schäkert mit den Anwesenden. Als Zugabe gelingt ihm eine Coverversion von ‚The Lost Art Of Keeping A Secret‘ von den QUEENS OF THE STONE AGE und er freut sich, als es der DJ anschließend anwirft.

SARAH LILLIAN im Kurzporträt

Schwarzer Hut, schwarze Brille, offene Art – so sitzt SARAH LILLIAN vor dem Konzert dem Autor gegenüber. Heute Abend ist sie für eine Kollegin eingesprungen.
Die bekennende Hamburgerin ist seit acht Jahren mal solo, mal mit Band unterwegs. Nachdem sie 2004 bei Lafayuca Records ihr Album Listening aufgenommen hat, ist sie zurzeit ohne Label. Die Songs für das neue Album sind bereits fertig, als gelernte Songwriterin würde sie ihre Musik dem Singer/Songwriter-Genre mit Hang zum Indiepop zuordnen.

Die Halbamerikanerin vermag ihre Gefühle eher auf Englisch auszudrücken, was ihr wichtig ist: „Es geht mir hauptsächlich um den Text. Ich bin bemüht, dass die Musik da mithalten kann.“ Inhaltlich wird in den Lyrics oft der Bogen zwischen privater Liebesgeschichte und Gesellschaft gezogen, ANI DIFRANCO nennt sie als Vorbild im Bezug auf politische Texte.

Auch interessiert sie sich eher für US-Indie und die dortige Indie-Szene. Diese sei „anders vernetzt und organisiert“ als hier. San Francisco z.B. „ist das Paradies für alle, die es allein schaffen wollen“. Nachdem sie viele Open-Mic-Abende in dieser Stadt erlebt hat, würde sie sich auch mehr davon in Deutschland wünschen. In den USA herrsche eine „ganz andere Selbstverständlichkeit“ für die Do-it-yourself-Kultur. Die Menschen strebten dort noch stärker nach dem „Ziel, sich nicht von der Corporate Industry versklaven zu lassen“.

www.alex-amsterdam.com
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