Autobahn – Ectasy of Ruin

An die fünf Jahre ist es her, als sich AUTOBAHN mit ihrem Zweitling The Moral Crossing etablierten. Damals schlug das Industrial-Pendel noch in Richtung Post-Punk aus. Jetzt ist es herüber zu EBM geschwungen. Die vier Jungs aus Leeds haben wieder eine Menge negative Energie gesammelt, die sie jetzt rauslassen.

„Post-History“ startet mit harten Beats und Elektro-Schwingungen, bevor die Gitarre sich ihren Weg bahnt. Nein, optimistisch sind die Zeiten nicht geworden, erklärt CRAIG JOHNSON. Die allgemeine Repolitisierung seit den 2010ern kann man befürworten und politisch waren Autobahn schon immer. Diese Angry Disco weiß, wofür sie kämpft: Befreiung, wie sie im sägenden „Silver“ betonen. Die Elektronik hat hier übernommen.

Im Industrial-Track „Acid Child“ wird die Programmatik ausbuchstabiert: Der Krieg in den Köpfen wird hinaus auf die Straße getragen. Wenn man zum Beispiel an die Ukraine denkt, gibt es da viel zu bekämpfen. Johnson sieht sie mit Grauen vor sich, die Schlachtfelder, die „Fields Of Blood“.

„Tension“ ist dagegen ein ruhiger und doch fantastischer EBM-Track samt Drumcomputer und Synthies, durch die die Gitarre fliegt. „Cylinder“ ist Elektronika ohne Vocals, „Breather“ eine weitere Verbeugung vor JOY DIVISION. Schließlich ruft Johnson zum einzigen auf, das auf der Straße und im Studio hilft: „Class War“. Hört man solche Tracks ist all der ätzende Billig-Content der Master-Labels, der die Charts überflutet, vergessen. Und bald ist 1. Mai.

 

AUTOBAHN
Ectasy of Ruin
(Tough Love/Jumbo)
VÖ: 28.04.2023

www.autobahnmusik.co.uk

FacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmailFacebooktwitterpinterestlinkedintumblrmail