Erst vor einem halben Jahr überraschten die DROPKICK MURPHYS als WOODY GUTHRIE-Anhänger. Ihr Album This Machine Still Kills Fascists versammelte zehn seiner Songs. Nun liegen weitere zehn erneut als Akustikversionen im Dropkick Murphys-Style vor.
Noch erdiger, ehrlicher und mitreißender ist der neue Output gelungen. Die Band verwandelt „My Eyes Are Gonna Shine“ als Opener easy in eine Mitgröhl-Hymne, wie sie wohl auch von Guthrie gedacht war. Für „Gotta Get To Peekskill“ treffen sie sich mit ein paar weiteren seiner Fanboys, den VIOLENT FEMMES. Sind die Murphys inzwischen 27 Jahre zusammen, haben diese US-Folk-Punker bereits 42 Jahre auf dem Buckel.
Spannend ist es wie Sänger KEN CASEY und sein Männerchor in „Watchin‘ The World Go By“ und „I Know How It Feels“ emotionale Solidarität mit Armen und Arbeitern evotiert. Das ist die Guthrie-Magie, die auch bei Weltstars und in einer klassenvergessenen Zeit funktioniert. In den USA muss genau wie in Europa die Unterschicht erst wieder überzeugt werden, statt den Faschismus die Demokratie zu wählen („Run Hitler Run“). Doch die Demokratie muss sich auch für sie lohnen.
„Rippin Up The Boundary Line“ ist dann wieder ein typischer Dropkick Murphys-Folk mit Americana-Sänger JESSE AHERN im Gepäck. Noch einfaltsloser wird dann Country-Sängerin JAIME WYATT der Teppich ausgerollt („Bring It Home“). Die nimmt diesen Geschlechterkampf gerne an.
Cooler und anspruchsvoller ist der Dark Americana-Song „Hear The Curfew Blowin“ oder der sehnsüchtige Folksong „When I Was A Little Boy“. Mag sein, dass die Band zumindest unter ihren Fans ein neues Guthrie-Fieber auslöst.
Dropkick Murphys
Okemah Rising
(Dummy Luck/RTD)
VÖ: 12.05.2023
Live
05.08.23, Wacken, Wacken Open Air
11.08.23, Bonn, Kunstrasen Open Air
18.08.23, Leipzig-Großpösna, Highfield Festival
23.08.23, Töging am Inn, Silo 1 Open Air
24.08.23, Neu-Ulm, Ratiopharm Arena
