Brutalismus 3000 – Goodbye Salò EP

Die Neuköllner Raver BRUTALISMUS 3000 sind nach ihrem Siegeszug 2023 zurück. Fette Lettern und Filmanspielungen: Good Bye, Lenin! (2003) spielte im Berlin der Post-Wende-Zeit und Salò oder Die 120 Days von Sodom (1975) in der faschistischen Republik von Salò. Diese Parallele zogen schon Pornorapper KING ORGASMUS ONE und Horrorrapper BLOKKMONSTA („120 Tage Von Berlin“). Außerdem hatte sich das Paar und Duo VICTORIA VASSILIKI DALDAS und THEO ZEITNER bereits in ihrem Debüt Ultrakunst mit harten Inhalten auseinandergesetzt.

Los geht’s mit düsterem Lofi-Hiphop auf „Alleswirdgut“ bevor Victoria skandiert: „Hass ist dicker als Blut! Glaub mir, alles wird gut!“ Dann lässt Theo die Nu-Style-Gabber-Beats losfetzen. Das geht also sofort auf die Fresse und der Abzug ist gedrückt.

„Baby G“ und „Scee“ klingen mit Viccys englisch gekreischten Lyrics und sägend-hämmernden Beats stark nach dem letztjährigem Album. Die Fans werden jubeln. Es wirkt, als ob die harten Raver der 2000er wieder da sind und zwar in fresh. Die Leute auf Drogen im Musikvideo „Europaträume“ sehen aus, als wären sie von Dämonen besessen, nur nicht ganz so durchgestylt und aufgesetzt wie LADY GAGA im Clip zu „Disease“. Schließlich spielen Brutalismus 3000 noch ihr etwas freundlicheres Tribute „Badthiings“ für den schwedischen DJ und Producer AVICII, der sich 2018 das Leben nahm und damit globale Schockwellen unter Junghörern auslöste.

Wieder eine geile, relevante EP. Die machen alles richtig. Enough said.

 

Brutalismus 3000
Goodbye Salò EP
(Live From Earth/Columbia Records)
VÖ: 19.07.2024

Brutalismus 3000 auf Soundcloud

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