Das düstere Damenduo CAVE MOUTH meldet sich nach dem Debüt Hex und der Halloween-EP Samhain mit einem neuen Neofolk-Album zurück. Erneut geht es zu schamanischer Musik und Dark Ambient um Hexen, Werwölfe und Geister aller Art.
Während MEGHAN WOOD die Klänge im Hintergrund arrangiert, rezitiert Poetin KATIE METCALFE die Geistergeschichten. Ihr Gesang ist zurückgegangen und die Textpassagen werden immer wiederholt und verschachtelt. Musikalisch sind neben Dark Ambient-Tracks Ausflüge in den Neofolk mit Gitarre (wie bei „Beyond Us“) seltener geworden.
Dunkles Cello und Spuk-Geräusche starten „Black Annis“. Wood und ein Mädchen an ihrer Seite erzählen die Story von einer Mutprobe unter Jungs, die eine grausame Spukgestalt anzieht. Der urbane Mythos von Bloody Mary, wie er etwa auch in Fantasyserien wie Charmed oder Horrorfilmen wie Paranormal Activity 3 vorkommt, wird hier verarbeitet.
Die unheimliche Begegnung mit dem Realen wird hier zelebriert, aber auch die Verwandlung von der Maid zur Bestie („Lycanthrope“). Die Menstruationsperiode war den alten Völkern heilig und bedrohlich zugleich, ist sie doch mit der Natur selbst, sprich den Göttinnen („Hekate“), verbunden. Darum entstand wohl auch der Mythos von der bösen Hexe, Verkörperung der wilden Naturkräfte, wie in Blair Witch Project („When She Walks“, „Witch Of The Northern Forest“).
Cave Mouth bedienen sich also wieder an der reichen Tradition dunkler Romantik, wie das so bei Dark Metal-Bands wie EISREGEN üblich ist. Geschichten wie die vom Monster im Walde („Barghest“) altern eben nicht und sind in den heutigen Zeiten von Cyborg- und SciFi-Horror schön nostalgisch.
Cave Mouth
The Dark Has Teeth
(Akashic Envoy Records)
VÖ: 12.04.20