Dan Mangan – Being Somewhere

DAN MANGAN hat die Coronakrise genutzt. Vier Jahre nach More Or Less ist ein neues Album da, neun Songs lang, selbstverständlich wieder von Drew Brown gemixt. Gastmusiker entstammen der Musikszene: JOEY WARONKER (BECK, ATOMS FOR PEACE), JASON FALKNER (BECK, ST. VINCENT), THOMAS BARTLETT (THE NATIONAL), DAVE OKUMU (ADELE), MARY LATTIMORE (KURT VILE) und KEVIN DREW (BROKEN SOCIAL SZENE). Das kann sich nicht nur hören lassen, sondern ergibt einen äußerst kreativen Indie-Folksound.

Zu Beginn ruft Dan also seine Freunde mit „All My People“ zusammen, um ihn wieder runterzuholen. Sein verschlafener Gesang bewegt sich zwischen Bett und „Fire Excape“. Müdigkeit und Panik kommen vielen Leuten in Krisenzeiten bekannt vor. Mal Akustikgitarre – mal Elektronik – beides hängt irgendwie an den Drums und schrägen Beats. Beim leise blubernden „Easy“ will Mangan wieder unter der Decke versinken, für „Just Know It“ steht er beschämt am Klavier und weiß, dass die Party vorbei ist.

Wer den Kanadier kennt, weiß, wie grüblerisch er Geschichten erzählt. Bei „All Roads“ kommt sogar entspannte Indiepop-Stimmung auf. Mit „In Your Corner“ nimmt er dagegen an der Gitarre Abschied von SCOTT HUTCHISON, Sänger von FRIGHTENED RABBIT. Dieser war im Mai 2018 verschwunden und am Folgetag tot aufgefunden worden. Dan drückt sich die Tränen weg und salutiert hier aufrichtig. Er wünscht sich, endlich von Schmerz verschont zu werden, bei Trennungen und Lebwohlen („No Tragedy Please“). Doch er gesteht sich ein: „Maybe love is a curse and you’ll never be free.“

 

Dan Mangan
Being Somewhere
(Arts & Crafts Productions)
VÖ: 28.10.2022

www.danmanganmusic.com

Live

04.12.22, Köln, Gebäude 9

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