Dayglow – People In Motion

Ein Jahr nur und schon wieder ein Album? Ist das nicht etwas kurz, nachdem DAYGLOW mit Harmony House mal eben die 80er vor dem total lieblosen Ausverkauf gerettet hat? Der Sympathieträger ist nicht nur ein Steh-Auf-Männchen sondern jetzt auch medienaffin. Da muss er wohl durch.

Entsprechend fällt der Synthiepop vom Starter „Second Nature“ auch ein Bisschen husch-husch aus. Offenbar bläute ihm der Manager ein: Die Leute brauchen schnell was Neues zum Dancen. Nein, ein kleiner Indieartist ist Dayglow nun nicht mehr. Sein Freiraum wird kleiner.

Mit „Radio“ will er dann dank PHOENIX-Gitarren ein Zeichen gegen jenen Chart-Müll setzen, der nichts als Videountermalung sein will: „I don’t need too much: Just a stereo and some Rock’n’Roll on a real guitar.“ Die Liebe zum veralteten Medium Radio haben in den letzten Jahren viele Bands wie etwa RAMMSTEIN betont. Nun, wo auch das Musikfernsehen tot ist und selbst Youtube wackelt, wirkt dieser Anachronismus putzig.

Mit „Then It All Goes Away“ oder auch „Stops Making Sense“ sind endlich auch neue Dayglow-Mutmacher am Start, die die Verspieltheit des Vorgängers besitzen. Immer wieder wird die Push-Wirkung der Popmusik angesprochen. Die Kunst ist also der merkwürdige Monolith in der Wüste auf dem Cover. Sie ist es, die alles in Bewegung setzt.

Trotz dem spacigen „Turn Around“ fehlt es auf dem neuen Output aber an echten Hits. Für Freunde des Dancefloors ist Dayglows Mucke nach wie vor was.

 

Dayglow
People In Motion
(Very Nice Records)
VÖ: 07.10.2022

www.dayglowband.com

Live
17.02.23, Berlin, Gretchen
20.02.23, München, Technikum
21.02.23, Köln, Gebäude 9

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